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Tierisch nass. In Lübbenau können die Besucher neben Pinguinen schwimmen.

© dpa / Matthias Balk

Vorschlag der SPD-Fraktion: Baden im Tierpark

Zoo und Bäderbetriebe brauchen mehr Besucher, haben aber zu wenig Geld für Investitionen. Da kam der SPD-Fraktion der rettende Gedanke: ein Schwimmbecken mitten im Tierpark Friedrichsfelde.

Planschen mit Blick auf Giraffenhälse und Elefantenrüssel? SPD-Fraktionschef Raed Saleh könnte sich das durchaus vorstellen. Am Montag machte Saleh den Vorschlag, im Tierpark Friedrichsfelde ein neues Freizeitbad zu bauen. Damit wären seiner Ansicht nach gleich mehrere Probleme gelöst: Die Unterversorgung der Gegend mit Schwimmfläche, der Investitionsstau im Tierpark und die stagnierenden Besucherzahlen der Bäderbetriebe. "Ein Bad im Tierpark schafft Synergien. Wir müssen mit dem wenigen Geld klug umgehen", sagte Saleh. Der vom Zoo entwickelte Masterplan für den Tierpark, mit einem Investvolumen von rund 80 Millionen Euro, sei im Abgeordnetenhaus nicht mehrheitsfähig.

14 Schwimmbäder in Berlin sollten geschlossen werden

Der neue Bäderchef, Ole Bested Hensing, hatte schon im Sommer den Bau von fünf großen freizeitorientierten Bädern gefordert, um das Fremdschwimmen der Berliner in Brandenburger Spaßbädern einzudämmen. Eines dieser Bäder sollte im oder am Tierpark entstehen. Die Pläne des neuen Bäderchefs waren mit der Schließung von 14 maroden Schwimmhallen verbunden, was einen Proteststurm der betroffenen Bezirkspolitiker auslöste. Auch der Aufsichtsrat der Bäderbetriebe distanzierte sich schnell. Saleh ist der erste Politiker, der zumindest einen Teil von Hensings Modernisierungsplänen offen unterstützt. Bäderschließungen lehnt allerdings auch er ab.

Weder Bäderbetriebe noch Zoo waren für eine Stellungnahme zu erreichen. Der zoopolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Alexander Herrmann, findet die Idee zumindest "charmant". Allerdings dürfe das Schwimmen nicht zulasten des Tierschutzes gehen. Der neue Zoochef, der seine Arbeit erst im zweiten Quartal 2014 aufnehmen soll, müsse Zeit erhalten, ein Gesamtkonzept für Zoo und Tierpark zu erarbeiten. Auf jeden Fall dürfe ein Badneubau nicht zur Schließung vorhandener Bäder führen.

In den "Spreewelten" Lübbenau haben Besucher den Eindruck, zusammen mit Pinguinen zu schwimmen. Die Becken für Tiere und Menschen sind nur durch eine Glasscheibe getrennt. Tierschützer hatten das Projekt zu Beginn heftig kritisiert.

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