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Gestatten, Tim Renner.

© Thilo Rückeis

Vorschlag von Kulturstaatssekretär Tim Renner: Couch-Surfing für Olympia-Funktionäre?

Gewagter Vorstoß von Kulturstaatssekretär Tim Renner: Er will die 5000 Funktionäre bei den möglichen Spielen 2024 in Berlin auf Couchs bei Privatleuten in der Hauptstadt verteilen. Wenn die meckern, entgegnet er: "Dann sind wir zu modern für Euch.“

Kreativität und Fantasie sind bei der möglichen Olympia-Bewerbung Berlins für 2024 offensichtlich keine Grenzen gesetzt. „Wir schlagen in unserem Bewerbungspapier vor: Couch-Surfing für Funktionäre“, bestätigte Kulturstaatssekretär Tim Renner am Mittwoch dem "rbb". Rund 5000 Funktionäre würden bei Olympischen Spielen erwartet, und Renner fragt: „Warum sollten man die alle in Hotels unterbringen?“ Couch-Surfing funktioniert in einem Netzwerk, deren Mitglieder aus Gastfreundschaft Quartiere kostenlos zur Übernachtung anbieten.

Vermutlich bildet sich der Kultur-Politiker ernsthaft ein, damit selbst IOC-Mitglieder beeindrucken zu können. „Dann erlebt er endlich mal was Neues - ein spannendes Berlin.“ Allerdings räumt Renner auch ein, dass man im Internationalen Olympischen Komitee kopfschüttelnd sagt: „Die spinnen, die Berliner. Aber dann sagen wir kopfschüttelnd: Dann sind wir zu modern für Euch.“ Renner sieht Berlin im Bewerber-Rennen mit Hamburg klar im Vorteil.

Olympia passiere eigentlich jedes Wochenende in den Clubs und Kulturinstitutionen der Stadt. Auch mit internationalen Konflikten könne man in Berlin umgehen. Renner sieht auch die Kosten für Olympische Spiele nicht als Problem.

Öffentliches Brainstorming

Vielleicht wollte Renner mit seinem Vorstoß schon einen Impuls für die Debatte zum Thema "Wie müsste Olympia 2024 in Berlin aussehen?" liefern. Zu dieser Frage veranstaltet Kulturstaatssekretär Tim Renner am Mittwochabend zusammen mit Vertretern der Berliner Kunst- und Kreativszene ein öffentliches Brainstorming in Friedrichshain. Ab 19.30 Uhr soll im „Radialsystem“ über verschiedene Fragen einer modernen Ausrichtung der Spiele diskutiert werden. Im Fokus stehen dabei auch Themen wie Nachhaltigkeit, soziale Verantwortung und Stadtentwicklung.

Grundlage der Veranstaltung wird ein Thesenpapier sein, das im Vorfeld von teilnehmenden Künstlern und Kreativen erstellt wurde. „Wenn Olympia nach Berlin kommt, dann wollen wir nicht bespielt werden, sondern mitspielen“, schreiben die Autoren. Am Ende des Abends soll es ein fertiges Manifest geben, das dem Deutschen Olympischen Sportbund vorgelegt wird. Eingeladen sind alle an Olympia interessierten Bürgerinnen und Bürger. (mit dpa)

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