Vorstandswahlen: Kreisvorsitz: Dilek Kolat wird herausgefordert
Kurz vor dem SPD-Parteitag im Mai führen die Kreise ihre Vorstandswahlen durch. Seit Jahren gibt es in Tempelhof-Schöneberg innerparteilichen Zoff. Erstmals erhält die Kreischefin Dilek Kolat Konkurrenz: Anett Baron hat ihre Kandidatur angekündigt.
Seit Jahren rumort es in der SPD Tempelhof-Schöneberg. Alte Grabenkämpfe in dem Kreisverband, der seit 2004 von Arbeitssenatorin Dilek Kolat geführt wird, brechen kurz vor der Wahl des Kreisvorstands wieder auf. Jetzt gibt es eine Gegenkandidatin zu Kolat: Anett Baron, die Vize-Landeschefin der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (ASF), hat ihre Kandidatur erklärt. Sie wolle mit der SPD unter anderem gegen Verdrängung aus den Kiezen kämpfen.
Embacher gegen Kolat
Eine Wahl der Delegierten für den Kreisparteitag wurde von einigen SPD-Mitgliedern im Ortsverband Friedenau angefochten. Der Chef der Friedenauer SPD, Serge Embacher, erhob schwere Vorwürfe gegen das Umfeld seiner Parteifreundin Kolat, deren innerparteilicher Gegenspieler er seit Jahren ist.
Wahl des SPD-Vorsitzenden vertagt
So sollen Mitglieder des Ortsverbands beeinflusst worden sein, Delegierte aus dem Lager von Dilek Kolat zu wählen. Der Kreisvorstand hat diese Vorwürfe in allen Punkten zurückgewiesen.
Embacher hatte sich anschließend an die Schiedskommission gewandt, die sich erneut mit den Vorwürfen beschäftigen wird. Die Kreisdelegiertenversammlung, auf der die neue SPD-Vorsitzende gewählt werden soll, wurde auf den 26. April verschoben.
Bestätigung im Amt für Kolat
Nach interner Einschätzung stehen die Chancen gut, dass Kolat in ihrem Parteiamt bestätigt wird. Baron habe ihre Kandidatur erst sehr spät erklärt, hieß es. Die sechs SPD-Abteilungen im Kreisverband hätten kaum Gelegenheit mehr, mit ihr über ihre Motive für die Kandidatur zu diskutieren.