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Berlin: Vorstoß des Klubpräsidenten überrascht nicht nur die Polizei

Die für das Olympiastadion zuständige Polizeidirektion II hat sich gegen den Vorschlag des Hertha-Präsidenten Walter Müller ausgesprochen, künftig sowohl in als auch vor der Fußballarena wieder voll alkoholhaltiges Bier auszuschenken. Unter dem Aspekt der Gefahrenabwehr halte er dieses Verbot für sinnvoll, sagte gestern der zuständige Polizeidirektor Klaus Keese.

Die für das Olympiastadion zuständige Polizeidirektion II hat sich gegen den Vorschlag des Hertha-Präsidenten Walter Müller ausgesprochen, künftig sowohl in als auch vor der Fußballarena wieder voll alkoholhaltiges Bier auszuschenken. Unter dem Aspekt der Gefahrenabwehr halte er dieses Verbot für sinnvoll, sagte gestern der zuständige Polizeidirektor Klaus Keese. Er habe für Berlin zwar keine Zahlen, beim Verbot von Vollbier vor dem Stadion habe das Beispiel Nürnberg aber gezeigt, dass die Zahl der Straftaten unter Alkoholeinfluss stark zurückgegangen sei.

Der Hertha-Sprecher Hans-Georg Felder und der Sicherheitsbeauftragte des Fußballvereins äußerten sich nicht eindeutig für oder gegen das Vollbierverdikt. Er sei von dem Vorstoß Müllers in einem Zeitungsbericht "überrascht" worden, sagte Felder. Er stimme mit dem Präsidenten überein, dass es mehr Hertha-Fans gebe, die Alkohol in Maßen konsumierten als solche, die zum Missbrauch neigten. "Auf der anderen Seite sehe ich die Problematik, dass unter Alkoholeinfluss die Hemmschwelle sinkt." Wenn man wieder Vollbier im Stadion zulassen würde, stellte sich die Frage nach dem Missbrauch wieder, sagte der Sicherheitsbeauftragte Andreas Kramell. Er verwies darauf, dass das Verbot im Stadion durch die UEFA und den Deutschen Fußballbund (DFB) festgeschrieben sind. Seitens des DFB seien zwar Ausnahmen möglich, aber nur wenn die Polizei und der Vermieter des Stadions zustimmten.

Im Stadion ist seit Jahren nur schwach alkoholhaltiges Bier erlaubt. Das Charlottenburgs Tiefbauamt hatte zum Beginn der Rückrunde ein Verbot von Vollbier vor dem Olympiastadion verfügt, nachdem sich Anwohner über pöbelnde und in Vorgärten urinierende Fußballfans beklagt hatten. Gegen diese Anordnung haben zwei Verkäufer geklagt. Nach Angaben des Radiosenders Berlin Aktuell 93,6 will das Verwaltungsgericht kommende Woche eine vorläufige Entscheidung zum Light-Bier-Gebot fällen. Ein endgültiges Urteil ist erst in einer späteren Hauptverhandlung möglich.

tob

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