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Berlin: Wählen gehen, weil Mama es will

Friedrich-Ebert-Stiftung erklärt Schülern Politik

Aimo und Rory vom Schiller Gymnasium sind vor allem wegen Klaus Wowereit hier. Rory, 18 Jahre, Rastazöpfe, dunkle Klamotten, will ihn wegen einiger umstrittener Bauvorhaben in seinem Wahlkreis ansprechen. Ob er am 17. September wählen geht? „Natürlich.“ Aimo und Rory muss keiner zur Demokratie bekehren. Die beiden sind zum „Aktionstag für Erstwähler“ gekommen, weil sie wissen wollen, wer überhaupt wählbar ist.

Die Friedrich-Ebert-Stiftung der SPD hat 200 Schüler eingeladen, um ihnen das politische System der Bundesrepublik näher zu bringen und sie zum Mitmachen zu motivieren. Bei Erstwählern liegt die Wahlbeteiligung deutlich unter dem Durchschnitt. Doch wie bei vielen gut gemeinten Aktionen gegen Agonie und Politikverdrossenheit kommen meist die, die gar nicht verdrossen sind.

Niclas und Paul vom Marie Curie Gymnasium in Wilmersdorf, beide 17, waren in der „AG Petitionsausschuss“. Der Ausschussvorsitzende im Abgeordnetenhaus, Ralf Hillenberg, erzählte ihnen aus seinem Alltag. Das fanden sie interessant, auch wenn Hillenberg für sie auch etwas „selbstdarstellerisch“ rüberkam. Niclas und Paul werden „100-prozentig“ wählen gehen. Bei ihren Mitschülern sind sie sich da nicht so sicher. Bei einer Umfrage, organisiert vom Leistungskurs Politische Weltkunde, kam heraus, dass die meisten Jugendlichen aus der Schule politisch desinteressiert sind.

Ein wenig ohnmächtig fühlt sich auch Hendrik, 20, der sich lieber „Jordan“ nennt, weil er dem US Basketballprofi ähnlich sieht. Hendrik lernt Metallbau am Oberstufenzentrum Hans Böckler Schule in Kreuzberg. Gewählt habe er zuletzt „die Regierung“. Im Herbst wird er wieder wählen, „sonst bringt mich meine Mutter um“. An Politik interessiert ihn vor allem „Arbeitszeit, Tarife, Geld, was man später mal verdienen wird.“ loy

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