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Mehr Notrufe wegen häuslicher Gewalt, weniger Kriminalität in Berlin  – die Polizei zieht eine Zwischenbilanz.

© Fabian Sommer/dpa

Während der Corona-Krise: Polizei verzeichnet Rückgang der Kriminalität in Berlin

Weniger Sexualdelikte, weniger Diebstahl in Berlin. Insgesamt ist die Kriminalität um 23 Prozent gesunken in der Hauptstadt. 

Die Berliner Polizei verzeichnet während der Corona-Krise einen Rückgang der Kriminalität um 23 Prozent. Die Zahl der Sexualdelikte sei im Zuge der Corona-Eindämmung um 41 Prozent gesunken, bei den Rohheitsdelikten um knapp 20 Prozent, bei Diebstahl um 33 Prozent.

Die Zahl der Notrufe wegen häuslicher Gewalt hat im Zuge der Eindämmungsmaßnahmen der Corona-Pandemie bei der Polizei Berlin deutlich zugenommen. 

Polizeipräsidentin Barbara Slowik sprach am Montag im Innenausschuss des Abgeordnetenhauses von einem Anstieg von 34 Prozent. In der Woche nach Ostern seien es sogar 40 Prozent gewesen. 

Die Zahl der Strafanzeigen sei jedoch nur geringfügig um drei Prozent gestiegen – allerdings bereits seit Jahresbeginn, nicht erst im Zuge der Eindämmungsmaßnahmen. Bei Gewalt gegen Kinder habe sich die Zahl sogar halbiert.

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Slowik wies jedoch darauf hin, dass das übliche Frühwarnsystem durch den weitgehenden Wegfall der Kinderbetreuung in Kitas und Schulen fehle. Allerdings sei durch das Gebot, zu Hause zu bleiben, jetzt die soziale Kontrolle durch wachsame Nachbarn größer.

Auch bei den Hilfsangeboten wie Nottelefon, Frauenhäuser und Trauma-Ambulanzen sei kein Anstieg zu verzeichnen. Einzelne Ausnahme sei die Gewaltschutzambulanz der Charité mit einem Anstieg der Fälle von fünf Prozent.

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