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Berlin: Während sich der Kaufhof auf einen erneuten Ansturm einstellt, verlangt die Gewerkschaft ein hartes Vorgehen der Behörden

Der Kaufhof am Alexanderplatz will an diesem Sonntag erneut öffnen und rechnet mit einem noch größeren Ansturm als am vergangenen Wochenende. "Die Kunden werden ihren Protest gegen den Ladenschluss beweisen", sagte Geschäftsführer Günter Biere.

Der Kaufhof am Alexanderplatz will an diesem Sonntag erneut öffnen und rechnet mit einem noch größeren Ansturm als am vergangenen Wochenende. "Die Kunden werden ihren Protest gegen den Ladenschluss beweisen", sagte Geschäftsführer Günter Biere. Er verwies auf zahlreiche Zuschriften und Anrufe von Verbrauchern. Am vorigen Sonntag waren rund 50 000 Kunden gezählt worden. Eine Zwangsschließung des Geschäftes sei unrealistisch, sagte Biere. Gegen das vom Landesamt für Arbeitsschutz verhängte Zwangsgeld von 50 000 Mark sei Widerspruch eingelegt worden. Erneut sollen die Waren mit Aufklebern als "Berlin-Souvenirs" gekennzeichnet werden.

Die Gewerkschaft Handel, Banken, Versicherungen (HBV) verlangte ein hartes Vorgehen der Behörden gegen den Kaufhof. "Ein Zwangsgeld reicht nicht mehr aus. Das Landesamt muss den Laden dicht machen", sagte der HBV-Landesvorsitzende Manfred Birkhahn. Der Rechtsbruch am vergangenen Wochenende sei offenkundig gewesen. Das Warenhaus am Alexanderplatz habe unrechtmäßig die neue Verordnung ausgenutzt, die weite Teile der Berliner Innenstadt zum Ausflugsgebiet erklärt. Das KaDeWe teilte mit, dass es an diesem Sonntag nicht öffnen werde. Solange die Rechtslage nicht eindeutig sei, könnten keine Verhandlungen mit dem Betriebsrat stattfinden, der seine Zustimmung geben müsse. Auch das Kulturkaufhaus Dussmann und die Galeries Lafayette an der Friedrichstraße sollen geschlossen bleiben. Dussmann plant jedoch, vom 5. September an sonntags von 10 bis 22 Uhr zu verkaufen. Nach Einschätzung des Einzelhandelsverbands ist keine große Verunsicherung unter den Geschäftsleuten festzustellen, zumal nur wenige Häuser eine Sonntagsöffnung planten. Langfristig müsse das Ladenschlussgesetz abgeschafft werden, sagte Hauptgeschäftsführer Nils Busch-Petersen. Er halte nichts davon, sich von Sonntag zu Sonntag zu hangeln.

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