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Berlin: Wärmend

Landowsky darf nicht vergessen werden, heißt es in der Bekenntnisgemeinde in Treptow. Das überrascht.

Landowsky darf nicht vergessen werden, heißt es in der Bekenntnisgemeinde in Treptow. Das überrascht. Manch einer seiner christdemokratischen Parteifreunde möchte gegenwärtig nicht so gern an ihn erinnert werden; immerhin hat ihnen der frühere CDU-Fraktionschef und Banker Klaus Landowsky 2001 nachhaltig das Regieren in Berlin vermasselt. Zuvor war er der unentbehrliche Strippenzieher und Stichwortgeber der Berliner CDU und hat zuweilen über Obdachlose geschimpft. Vorbei. Jetzt sitzt Landowsky seit 14 Monaten in Moabit wegen des für Berlin ziemlich teuer geratenen Bankenskandals auf der Anklagebank. Das schmerzt. Noch mehr schmerzt es die Obdachlosen, die sich seit 15 Jahren in der Bekenntnisgemeinde im Nachtcafé „Arche“ treffen, weder Sozialhilfe noch Hartz IV beziehen und deshalb – vorbildlich – dem Sozialstaat nicht auf der Tasche liegen. „Seine Wohltätigkeit um die Stadt“ rechtfertige die Umbenennung des Cafés in „Landowsky“, heißt es in Treptow, verbunden mit einem Spendenaufruf. Man ahnt die liebevolle Koseform: „Lass uns ins Lando gehen.“ Ob der Namensgeber zur Eröffnung kommt, ist nicht bekannt.

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