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Wen soll ich ins Abgeordnetenhaus wählen? Ein Web-Portal bietet Hilfe.

© Sophia Kembowski/dpa

Wahl zum Abgeordnetenhaus in Berlin: Web-Portal: Bürger fragen Kandidaten

"Erst fragen, dann wählen" - eine Plattform im Netz will wieder Wähler und Kandidaten ins Gespräch bringen. Letztes Mal gingen tausende Fragen ein.

Mit Blick auf die Wahl des Berliner Abgeordnetenhauses am 18. September hat der Verein abgeordnetenwatch.de zum zweiten Mal eine digitale Frageplattform für Berlin eingerichtet. Von nun an bis zum Tag vor der Wahl können die Nutzer sich die Profile der 611 Direktkandidaten durchsehen und ihnen Fragen schicken. Ralf Wieland, Präsident des Abgeordnetenhauses, erklärte bei der offiziellen Vorstellung der Plattform am Dienstagvormittag, dass er insbesondere hoffe, "junge Menschen über dieses Medium an die Politik heranzuführen."

Auf dem Wahlportal bei abgeordnetenwatch.de vereinfachen unter anderem Eingabe-Fenster zu Postleitzahl und Stadt-/Ortsteil die Suche nach den Kandidaten der 78 Wahlkreise. Die Fragen werden vorab von einem Team des Vereins gemäß eines Moderations-Kodex unter anderem auf Beleidigungen und diskriminierende Inhalte überprüft und anschließend an die Kandidaten weitergeleitet. Sowohl die Fragen als auch die Antworten der Kandidaten werden auf deren Profil veröffentlicht. Zudem soll in nächster Zeit ein Tool freigeschaltet werden, das - ähnlich dem Wahl-O-Maten, den Nutzern 20 Thesen zur Landespolitik vorstellt, zu denen die Kandidaten vorab Stellung beziehen konnten, um deren Standpunkte mit den eigenen abzugleichen.

Antwortfreudige Politiker

"Erst fragen, dann wählen" sei dabei das Motto des Vereins, so Roman Ebener, der bei abgeordnetenwatch.de für Wahlen und Parlamente verantwortlich ist. Bei der letzten Wahl 2011 seien knapp 2.500 Fragen eingegangen, 83 Prozent davon hätten die Kandidaten beantwortet. Dass Frage- und Antwortverhalten anscheinend eng mit einer bevorstehenden Wahl verbunden ist, zeigen die Werte für die vergangene Legislaturperiode: Hier antworteten auf 818 Fragen der Berliner 63 Prozent der Politiker - denn auch außerhalb von Wahlen können Fragen an die auf der Seite des Vereins verzeichneten Berliner Abgeordneten geschickt werden.

Am antwortfreudigsten seien dabei in den letzten fünf Jahren die Piraten gewesen, generell würden im Durchschnitt 90 Prozent der Politiker auf die Fragen der Bürger antworten, erläuterte Ebener: "Die allermeisten Politiker schätzen den öffentlichen Bürgerdialog."

Zur digitalen Frageplattform gelangen Sie hier: www.abgeordnetenwatch.de/berlin.

Alle Infos rund um die Abgeordnetenhauswahl finden Sie auf unserer Themenseite: www.tagesspiegel.de/agh-wahl

Julia Dziuba

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