zum Hauptinhalt

Berlin: Wahlhelfer-Dynastie aus Schöneberg

Schon seit Jahrzehnten sind Grenzendörfers dabei

Nirgendwo wählten die Berliner gestern wohl luxuriöser als im Hotel Ramada Plaza in Schöneberg: Da deuten die Hinweisschilder auf Marmor neben Orchideen den Weg zu Bankett, Salon – und Wahllokal des Stimmbezirkes 609. In dem schicken Raum wiederum achtet eine regelrechte Wahlhelfer-Dynastie darauf, dass alles seinen richtigen Weg geht: Familie Grenzendörfer, drei Brüder und ihre Frauen.

„Der Vater hat die Tradition von Jahrzehnten begründet, und seitdem machen wir alle mit“, sagt Claudia Grenzendörfer, 38, Ehefrau von Axel, 44. Die Grenzendörfers haben so unterschiedliche Berufe wie Gärtner und Verwaltungsfachangestellter, einige Familienmitglieder kommen mittlerweile aus dem Umland angefahren – aber eine Wahl lassen sie sich nicht nehmen. „Jeder bringt dann was zu essen mit“, sagt Andreas, 39. Er sortiert schon Wahlzettel und deckt die Urne zur Sicherheit ab, seitdem er 18 Jahre alt ist. Was ihnen als Routiniers bei der diesjährigen Runde auffällt? „Viele Leute kennen sich mit der Abstimmung zum Volksentscheid überhaupt nicht aus“, sagt Claudia Grenzendörfer aus Teltow. Dafür hat der freundliche Wahlhelfer-Clan aber gleich eine schriftliche Information parat. Zudem beschwerten sich einige Wähler, dass die Zettel nicht mehr in einen Umschlag kommen, „aber sicher vor Blicken sind ja auch die gefalteten Zettel“, sagt die 38-jährige Claudia.

Im Helfen sind die Grenzendörfers ein eingespieltes Team und auch im Auszählen. „Seit sieben Uhr morgens sind wir da, halb acht Uhr abends sind wir durch“, sagen Axel und Andreas. Auch das dritte Paar im Bunde, Claus und Beate, ist sich sicher: „Wir sind so schön eingespielt. Wir haben auch schon mal mit anderen zusammengearbeitet, aber das ist immer kein Vergleich.“ kög

-

Zur Startseite