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Berlin: Wale, Mönche, Gespinste

Die fünf seltsamsten Filme der Berlinale.

Heute beginnt der Kartenverkauf der Berlinale. Um den richtigen Film aus 400 Streifen in zehn Reihen zu finden, muss man sich an die kurzen Filmbeschreibungen im offiziellen Berlinale-Journal halten. Die sind aber bisweilen ziemlich kryptisch. Eine Auswahl:

Xi You (China); zu sehen im Panorama:

„Ein buddhistischer Mönch bewegt sich extrem langsam durch Marseille. Ungewöhnliche Kameraperspektiven collagieren die Stadtviertel zu einem hypnotisierenden Raum, in dem die meditative Wanderung zu einer überraschenden Entdeckungsreise wird.“

Cheol-ae-kum (Südkorea); Forum:

„Voller Trennungsschmerz räsoniert ein namenloser Erzähler in einem filmischen Brief an seine gläubig gewordene Ex-Freundin über andere Formen der Göttlichkeit: prähistorische Petroglyphen von Walen und die gewaltigen Industriehallen und -werften Hyundais.“

Que ta joie demeure (Kanada); Forum:

„Ein absurdes Theaterstück, in dem Mensch und Maschine eine Symbiose eingehen: In verschiedenen Fabriken stehen Arbeiter an Apparaturen, die ratternd den Rhythmus vorgeben, während abstrakte Anekdoten das Verhältnis von Mensch und Maschine reflektieren.“

Is the man who is tall happy? (Frankreich); Panorama:

„In einem pulsierenden Fantasiestrom aus handgezeichneten Animationen entfaltet Michel Gondry seine Eindrücke aus Gesprächen mit dem amerikanischen Sprachwissenschaftler Noam Chomsky und visualisiert träumerisch das sprachliche Erfassen der Welt.“

Nebel (Deutschland); Perspektive Deutsches Kino:

„Ein Film wie ein fein gewebtes Gespinst. Unwägbarkeiten vereinend. Worum es geht? Um etwas, was jeder kennt, das jedoch in jedem anders klingt und sich niemals verschriftlichen ließe. Man könnte es einfach ein inneres Dröhnen nennen.“

Robert Ide

Der Cinemaxx-Chef im Interview: S. 14

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