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Berlin: Wanze unterm Tisch: "Treviso"-Chef entschuldigt sich

Der Spaß ging nach hinten los. Erst hatten sich vier Gäste im "Treviso" gegen die Sat1-Filmaufnahmen mit versteckter Kamera gewehrt, dann gingen die Prostete im italienischen Restaurant per Fax und Telefon gleich dutzendfach ein.

Der Spaß ging nach hinten los. Erst hatten sich vier Gäste im "Treviso" gegen die Sat1-Filmaufnahmen mit versteckter Kamera gewehrt, dann gingen die Prostete im italienischen Restaurant per Fax und Telefon gleich dutzendfach ein. "Die Aktion hatte für uns verheerende Folgen", sagt Treviso-Chef Detlef Obermüller. Es sei von ihm damals schlicht "blauäugig" gewesen, dem Sender die Drehgenehmigung zu erteilen.

Wie berichtet, hatte am vergangenen Donnerstagabend ein Team des Regionalmagazins "17:30 - Live aus Berlin" im Treviso an der Schönhauser Allee die Reaktion von Restaurantbesuchern testen wollen, denen eine viel zu niedrige Rechnung präsentiert wurde. Sie wurden mit versteckter Kamera gefilmt, ihre Gespräche zum Teil mitgeschnitten. Vier amerikanische Gäste hatten vor dem Zahlen unter ihrem Tisch eine Wanze entdeckt und heftig gegen die Aufnahmen protestiert.

Entgegen der Angaben von Sat1, hatten die Amerikaner versichert, dass rund zehn Minuten ihres vertraulichen Gespräches auf dem Mittschnitt deutlich zu verstehen gewesen seien. "Das geht natürlich nicht", sagt Obermüller, der außerdem zu den Betreibern des "Gugelhof" zählt. Das Restaurant am Kollwitzplatz war in die Schlagzeilen geraten, als es im vergangenen Sommer überraschenden Besuch vom damaligen US-Präsident Bill Clinton, Bundeskanzler Gerhard Schröder und Außenminister Joschka Fischer bekommen hatte.

Obermüller hat sich inzwischen bei den betroffenen Gästen persönlich entschuldigt - und die Amerikaner zum Abendessen eingeladen. "Es würde mich freuen, das aus der Welt schaffen zu können."

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