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Berlin: Warmbrecher

Nur wenige Berufe sind so dürftig erforscht wie der des Kriminellen: Was zum Beispiel macht ein Fahrraddieb im Winter? Ist er mangels greifbarer Zweiräder auf Kurzarbeit?

Nur wenige Berufe sind so dürftig erforscht wie der des Kriminellen: Was zum Beispiel macht ein Fahrraddieb im Winter? Ist er mangels greifbarer Zweiräder auf Kurzarbeit? Nein, offenbar hielt er bisher Winterschlaf, wie eine Nachricht der Polizeigewerkschaft nahelegt: Im Januar 2007 wurden demnach 74 Prozent mehr Fahrräder gestohlen als Anfang 2006, außerdem doppelt so viele Motorräder, auch die Zahl der Körperverletzungen stieg um zehn Prozent. Es liegt am Wetter, sagt die Gewerkschaft; rund neun Grad wärmer sei es in diesem Januar gewesen.

Massenhaft stiegen Ganoven in Wohnungen ein, deren gekippte Fenster eigentlich nur die laue Winterluft hereinlassen sollten. Draußen auf den Straßen schlugen sich die Hitzköpfe dieselben ein, und die Polizei hatte mangels Schnee keine Fußabdrücke. Nicht auszudenken, wo dieser Trend – Erderwärmung! – hinführen soll. Gut, die Zahl der Laubeneinbrüche sank um mehr als ein Viertel. Aber kein Wunder, wenn die Gartensaison das ganze Jahr dauert. Und während die Laubenpieper in der Januarsonne schwitzend roden und säen, steigt zu Hause durchs gekippte Fenster … (Seite 10)

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