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Warnstreik: Auf die Post ist heute kein Verlass

Leere Briefkästen, keine Paketen und Päckchen – im Tarifstreit mit der Post macht die Gewerkschaft Verdi jetzt Ernst. Heute soll ein Warnstreik den Postbetrieb vor allem in Großstädten mehrere Stunden lang lahmlegen.

Auch Berlin und brandenburgische Städte werden betroffen sein, doch in welchem Ausmaß, wollte die Gewerkschaft gestern „aus taktischen Gründen“ offiziell nicht sagen. Es könnten auch nur Teilbereiche in den Ausstand gehen, hieß es – beispielsweise die Brief- und Paketzustellung, die Postfilialen oder die vier Postverteilzentren.

In Gewerkschaftskreisen ging man jedoch davon aus, dass bei diesem ersten Warnstreik nur Zusteller den Dienst verweigern werden. Ob weitere Warnstreiks avisiert sind, lässt Verdi offen. Sollten auch Filialen bestreikt werden, heißt dies aber nicht, dass man nirgendwo mehr Post abgeben kann. Denn 75 von den 121 Berliner Poststellen sind „Postbank-Finanzcenter“. Deren Personal gehört zur Bank, es streikt folglich nicht, obwohl auch dort Postdienste erledigt werden.

Die Gewerkschaft streitet sich mit der Post auf zwei Feldern, die in verschiedenen Tarifverträgen geregelt sind. Vorrangig geht es zurzeit um die Arbeitsplatzsicherheit. Der zweite Tarifvertrag zur Einkommenshöhe wird erst nach seinem Auslaufen Ende April verhandelt.

Derzeit will die Gewerkschaft den „Beschäftigungspakt“ bis 2011 verlängern. Dieser schloss betriebsbedingte Kündigungen für die Post-Angestellten aus. Zusätzlich will Verdi verhindern, dass die Postbeamten künftig länger arbeiten, so dass 5000 Arbeitsplätze überflüssig würden. Bislang galt für sie eine Wochenarbeitszeit von 38,5 Stunden, doch eine entsprechende Verordnung läuft aus, weshalb sie nun 41 Stunden Dienst tun müssten. Die Gespräche waren am letzten Freitag auf den 9. April vertagt worden. Zuvor will Verdi nun Druck machen.CS

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