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Berlin: Warnstreiks am Tag der Bildung

Proteste in den Schulen und Demos auf der Straße

Der bundesweite „Tag der Bildung“ beginnt in Berlin mit einem Warnstreik der Lehrer. Wieviele Pädagogen sich an der Arbeitsniederlegung, zu der die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) aufgerufen hat, beteiligen werden, war gestern nicht absehbar. „Auf jeden Fall müssen die Schulen für die Betreuung der Kinder sorgen“, stellte die Senatsbildungsverwaltung gestern klar.

Die Lehrer wollen mit dem Warnstreik in den ersten beiden Unterrichtsstunden gegen die vom Senat im Februar verordnete Mehrarbeit protestieren. Außerdem geht es um die Durchsetzung eines Tarifvertrags und die Eingruppierung der Lehrkräfte. GEWChef Ulrich Thöne wirft dem Senat „arglistige Täuschung“ vor, weil die Arbeitszeiterhöhung zum neuen Schuljahr nicht zurückgenommen wird. Er erwartet, dass der Warnstreik den Unterricht erheblich beeinträchtigen wird. Die Eltern seien mit einem Flugblatt auf die Aktion hingewiesen worden. Bildungssenator Klaus Böger (SPD) erwartet, dass streikende Kollegen von anderen Lehrern vertreten werden.

Beim Warnstreik soll es nicht bleiben. Vor dem Oberstufenzentrum Verkehr, Wohnungswirtschaft und Steuern in Kreuzberg wird symbolisch eine „Bildungsblockade“ errichtet. Vor der Alice-Salomon-Fachhochschule in Hellersdorf ist mittags ein Tribunal zur Bildungspolitik geplant. Um 16 Uhr will ein Aktionsbündnis unter dem Motto „Zukunft für Bildung“ vom Roten Rathaus zum Brandenburger Tor marschieren (siehe Verkehrsmeldung, Seite 13). Dort spricht Landeselternsprecher André Schindler über seine Vorstellungen von „Qualität in den Schulen und engagierte Lehrer“. Schindler teilt zwar die Kritik der GEW an den Sparmaßnahmen und die Arbeitszeiterhöhung, hält aber den Warnstreik für ein falsches Zeichen. sve

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