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Berlin: Warschaus Homo-Szene bekommt Hilfe aus Berlin

An seinen Grundsätzen hält Warschaus sittenstrenger Oberbürgermeister Lech Kaczynski fest. „Der Parade stimme ich nicht zu – und meine Ansicht werde ich nicht ändern“, sagte er und kündigte bereits Mitte Mai an, der für heute terminierten „Gleichberechtigungsparade“ von Polens sorgengeplagter Homo-Szene seine Zustimmung zu verweigern: „Ich bin für Toleranz, aber Gegner der Unterstützung schwulorientierten Verhaltens.

An seinen Grundsätzen hält Warschaus sittenstrenger Oberbürgermeister Lech Kaczynski fest. „Der Parade stimme ich nicht zu – und meine Ansicht werde ich nicht ändern“, sagte er und kündigte bereits Mitte Mai an, der für heute terminierten „Gleichberechtigungsparade“ von Polens sorgengeplagter Homo-Szene seine Zustimmung zu verweigern: „Ich bin für Toleranz, aber Gegner der Unterstützung schwulorientierten Verhaltens.“

Ließ der seit 2002 amtierende Kaczynski die Parade vor zwei Jahren problemlos über die Bühne gehen, führte er 2004 erstmals „Sicherheitsbedenken“ wegen drohender Gegendemonstrationen als Argument für deren Verbot ins Feld. Der eigentliche Grund war ein anderer: Mit seiner Haltung hofft Kaczynski, sich vor den anstehenden Präsidentschaftswahlen im Herbst als kompromissloser Saubermann zu profilieren. Die Veranstalter erwägen nun eine Klage beim Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg.

Doch ob mit oder ohne Bürgermeister-Segen – die Parade am heutigen Sonnabend soll auf jeden Fall stattfinden. Die Teilnehmer werden über den genehmigungsfreien Bürgersteig ziehen. Aus der Partnerstadt Berlin reisen aus Solidarität zahlreiche befreundete Schwule und Lesben an. Mitmarschieren werden auch mehrere grüne Parlamentarier, darunter Volker Beck und Claudia Roth.

Über dem Streit um die Warschauer Parade hat sich das Verhältnis zwischen Kaczynski und Klaus Wowereit weiter abgekühlt. Wowereit hatte das Paradeverbot in deutschen Medien offen kritisiert.

Thomas Roser[Warschau]

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