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Berlin: Warten auf Wowereit

Wie auch auf Landesebene, sind bei den Wahlen zu den Bezirksverordnetenversammlungen SPD, PDS und FDP die Gewinner. Doch welche Parteien konnten sich eine Woche nach der Wahl bereits über Personalien oder über Zählgemeinschaften einigen?

Wie auch auf Landesebene, sind bei den Wahlen zu den Bezirksverordnetenversammlungen SPD, PDS und FDP die Gewinner. Doch welche Parteien konnten sich eine Woche nach der Wahl bereits über Personalien oder über Zählgemeinschaften einigen? Eine Übersicht:

Hanke oder Zeller, so lautet gegenwärtig noch die Frage in Mitte. SPD-Spitzenkandidat Christian Hanke, dessen Partei mit 32,9 Prozent der Stimmen stärkste Fraktion wurde, ist optimistisch, Bürgermeister Joachim Zeller (CDU) abzulösen, der jedoch selbst im Amt bleiben möchte. Die Verhandlungen der Parteien laufen.

Zum Thema Online Spezial: Berlin hat gewählt Alles offen ist in Spandau, wo die FDP das Zünglein an der Waage zwischen Bezirksbürgermeister Konrad Birkholz (CDU) und Herausforderin Ursula Meys (SPD) ist. Liberalen-Chef Karl-Heinz Bannasch verhandelt mit beiden Parteien, für den sozialdemokratischen Kreisvorsitzenden Swen Schulz wäre ein Wechsel an der Rathausspitze primäres Ziel. Sollte sich niemand mit der FDP einigen können, wäre eine Zusammenarbeit der beiden großen Parteien denkbar.

In Reinickendorf, wo die CDU mit 45,6 Prozent ihr bestes BVV-Ergebnis erzielte, sitzt Bürgermeisterin Marlies Wanjura fest im Sattel. Auch wenn hier die FDP noch unentschlossen ist, denkt man bei der SPD nicht an eine Allianz aller übrigen Parteien, die Gegenkandidat Peter Senftleben noch in den Chefsessel hieven könnte.

Fest steht in Treptow-Köpenick zurzeit nur so viel: Die CDU muss sich von einem ihrer Stadträte trennen und die PDS kann ihren beiden Dezernenten einen weiteren hinzufügen. Aus Sicht der SPD könnte alles beim Alten bleiben. Schließlich habe man jahrelang mit der Zählgemeinschaft aus SPD und CDU gute Erfahrungen gesammelt. Bürgermeister soll Klaus Ulbricht (SPD) bleiben.

In Lichtenberg bleibt der langjährige Lichtenberger Bürgermeister Wolfram Friedersdorff (PDS) in seinem Amt. Alle anderen personellen Entscheidungen sind offen.

Der bisherige Bürgermeister Uwe Klett (PDS) wird seinen Chefsessel im Rathaus Marzahn-Hellersdorf behalten. Wer den zusätzlichen vierten PDS-Posten im Bezirksamt besetzt, ist aber noch unklar.

In Steglitz-Zehlendorf hat es noch keine konkreten Verhandlungen zur Wahl des Bürgermeisters gegeben. Bezirksbürgermeister Herbert Weber (CDU) verweist auf den Stand der Senatsbildung: "Solange die noch nicht abgeschlossen ist, haben wir in den Bezirken noch etwas Zeit."

In Friedrichshain-Kreuzberg wurde die PDS mit 17 Sitzen stärkste Fraktion in der BVV. Ihr steht daher das Recht zu, den nächsten Bürgermeister vorzuschlagen. Sollte sich Gregor Gysi entscheiden, in die Berliner Landespolitik zu gehen und sein Bundestagsmandat aufgeben, müsste sich Frau Grygier als Bundestagsnachrückerin der PDS entscheiden zwischen dem Amt als Bürgermeisterin von Kreuzberg oder dem einer Bundestagabgeordneten.

In Charlottenburg-Wilmersdorf will die neue rot-grüne BVV-Mehrheit die Vize-Bürgermeisterin und Finanzstadträtin Monika Thiemen (SPD) zur Rathaus-Chefin wählen - voraussichtlich am 6. Dezember.

Um die Frage, wie rot wird der Bürgermeister in Pankow geht es nach derzeitigem Verhandlungsstand bei möglichen Zählgemeinschaften in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) von Pankow. "Nachdem wir um rund 8 Prozent gewonnen haben, sollten wir den Bürgermeister stellen", meint der SPD-Fraktionsvorsitzende, Klaus Mindrup.

Wie üblich, sagt auch in Neukölln keiner etwas über feste Bindungen, bevor alle Verhandlungen über Zählgemeinschaften zur Bürgermeisterwahl abgeschlossen sind. Doch eines ist klar: ohne die 5 Grünen in der BVV kommen weder die CDU mit ihren 22 Sitzen noch die SPD mit 21 zur Mehrheit. Beide Großen brauchen dazu noch einen weiteren Partner.

Die auf Landesebene gerade erst zum Auslaufmodell erklärte Konstellation Schwarz-Rot gilt als neues Denkmodell in Tempelhof-Schöneberg. Die stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende, Angelika Schöttler, will diese Möglichkeit einer Mehrheitsbildung für die Wahl ihres Bürgermeisterkandidaten, Ekkehard Band, nicht ausschließen. Hintergrund ist, dass die Grünen die bisher schlechte Zusammenarbeit mit Band beklagen.

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