WAS 1914 NOCH IN BERLIN GESCHAH: Neue Bibliothek, erste Wochenschau und der Kampf mit der Dampfturbine
1. JANUAR Im Deutschen Opernhaus in Charlottenburg hat Wagners „Parsifal“ Premiere, gleichzeitig mit Aufführungen in Paris, London und anderen europäischen Städten.
1. JANUAR
Im Deutschen Opernhaus in Charlottenburg hat Wagners „Parsifal“ Premiere, gleichzeitig mit Aufführungen in Paris, London und anderen europäischen Städten. Bis dahin durfte das Werk nur in Bayreuth gespielt werden.
2. FEBRUAR
Uraufführung des Stücks „Der Snob“ von Carl Sternheim in den Kammerspielen des Deutschen Theaters.
22. MÄRZ
Nach mehr als zehnjähriger Bauzeit wird die Königliche Bibliothek Unter den Linden eingeweiht. Die heutige Staatsbibliothek war damals der größte Bibliotheksbau der Welt.
1. APRIL
Der Physiker Albert Einstein übernimmt die Leitung des Kaiser-Wilhelm-Instituts für Physik. Gleichzeitig wird er auch hauptamtliches Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften.
25. MÄRZ
Die Schöneberger Stadtverordneten tagen nach fast dreijähriger Bauzeit erstmals im neuen Rathaus. Die offizielle Eröffnung wird für den Oktober avisiert – der Kriegsbeginn kommt
dazwischen. Ebenfalls im März gründet der zuvor aus der Berliner Secession ausgetretene Max Liebermann mit anderen Künstlern die „Freie Secession“. Sie organisieren eine Kunstausstellung mit Werke u. a. von Barlach, Beckmann, Cezanne und Rodin.
MAI BIS JUNI
Erste Einzelausstellung von Marc Chagall in der Galerie „Der Sturm“.
11. MAI
Auf der Großen Berliner Kunstausstellung sind über 3000 Werke aus Deutschland und Europa zu sehen.
17. JUNI
Kaiser Wilhelm II. eröffnet den Berlin-Spandauer Schifffahrtskanal unter dem Namen „Hohenzollern-Kanal“.
22. JUNI
In der Exerzierstraße in Wedding wird das erweiterte „Krankenhaus der jüdischen Gemeinde zu Berlin“ eingeweiht. Im 1861 erbauten Jüdischen Krankenhaus in der Auguststraße war es zu eng geworden.
31. JULI
Nach zahlreichen Antikriegskundgebungen von Arbeitern wird der Belagerungszustand über Berlin verhängt.
1. AUGUST
Kriegseintritt Deutschlands. Kaiser Wilhelm II. unterzeichnet den Befehl zur vollständigen Mobilmachung.
4. AUGUST
Der Reichstag stimmt geschlossen für Kriegskredite.
AUGUST
Alfred Döblin beginnt mit der Niederschrift seines ersten Berliner Großstadtromans „Wadzeks Kampf mit der Dampfturbine“.
2. SEPTEMBER
Am Sedantag werden erbeutete französische, belgische und russische Kanonen Unter den Linden präsentiert.
4. OKTOBER
Im „Berliner Tageblatt“ erscheint unter dem Titel „An die Kulturwelt“ ein von 93 deutschen Intellektuellen unterzeichneter Aufruf, in dem die Einheit der deutschen Kultur mit dem „deutschen Militarismus“ beschworen wird.
23. OKTOBER
Filmpionier Oskar Messter bringt die erste Wochenschau in Berliner Kinos.
2. DEZEMBER
Der SPD-Abgeordnete Karl Liebknecht stimmt im Reichstag als Einziger gegen die Bewilligung neuer Kriegskredite in Höhe von fünf Milliarden Mark.
30. DEZEMBER
Einweihung der Volksbühne, des modernsten Berliner Theaters mit 2000 Plätzen. bien
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