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Was ist denn hier los? Hier zeigt die Polizei, wie leicht man beklaut werden kann. Damit es einem nicht wirklich passiert.

© Thilo Rückeis

Was die Polizei in Berlin leistet: Unbesungene Freunde und Helfer

Jeden Tag fährt die Berliner Polizei zu hunderten Einsätzen - und leistet auch im Kleinen oft Großes. Man muss ihr dafür dankbar sein, findet unser Autor.

Schön, dass der größte Polizeieinsatz des gestrigen Tages nur eine Übung war. Deshalb bleibt hier Platz für die kleineren. Die echten. Also: Morgens wurde eine Streife nach Friedrichsfelde gerufen, wo eine Frau bewusstlos war. Als die Polizisten eintrafen, lag die 56- Jährige auf dem Gehweg – ohne Atmung, ohne Puls. Pessimistisch gesagt: tot. Aber ein 24-jähriger Beamter war schnell und gut genug, die Frau zurück ins Leben zu holen, bevor der Rettungswagen kam.

Am Tag davor war ein 46-jähriger Polizist über den Balkon in eine Wohnung geklettert, aus deren angekipptem Küchenfenster es heftig qualmte. Der Polizist öffnete die Wohnungstür und rettete gemeinsam – zum Preis einer leichten Rauchvergiftung – mit zwei Kollegen den 72-jährigen Bewohner, der nach einem Sturz hilflos im Schlafzimmer lag, während in der Küche sein Essen anbrannte.

In der Nacht dazwischen nahmen Polizisten in Marzahn vier Autodiebe auf einmal fest und bändigten in Prenzlauer Berg einen Graffitisprayer, der sich rabiat gegen seine Festnahme wehrte. In Neukölln krachte ein Funkwagen mit Blaulicht mit einem Audi zusammen, wobei der Beifahrer im Polizeiauto leicht verletzt wurde. Polizeialltag eben.

Wie das hier, schon ein paar Tage länger her: Als Eltern eines von Raserei geplagten Köpenicker Kindergartens per Mail um eine Tempokontrolle bitten, kommt nach zehn Minuten eine persönliche Antwort und nach vier Tagen ein Anruf direkt vom Kollegen aus dem Radarwagen: „Ich stehe jetzt da, wir kümmern uns also.“

Subjektiv kümmern sie sich ja meist um die Falschen: um Radfahrer, um Autofahrer, um die Lustigen, um die Listigen. Tatsächlich tun sie Dinge, mit denen man möglichst wenig zu tun haben möchte, sie trauen sich was und können dabei auch freundlich sein. Schön, wenn man solche Leute als Freunde und Helfer hat.

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