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Britain's King Charles III (C), Berlin's Mayor Franziska Giffey (4R) and Germany's President Frank-Walter Steinmeier (3L) visit the Ukraine Arrival Centre Tegel, for Ukrainian refugees in Berlin, on March 30, 2023. - Britain's Charles III is on a three-day tour in Germany for his first state visit as king, with the trip billed as "an important European gesture" to maintain strong ties after Brexit. (Photo by PHIL NOBLE / POOL / AFP)

© AFP/Phil Noble

Update

Royaler Besuch in Berlin: König Charles besichtigt Ankunftszentrum für ukrainische Flüchtlinge

Ein Treffen mit Geflüchteten, ein Marktbesuch – und eine aufgeregte Motsi Mabuse: So lief die erste Auslandsreise des neuen britischen Königs und seiner Frau bislang.

| Update:

Der britische König Charles III. hat am zweiten Tag seines Deutschland-Besuchs das Berliner Ankunftszentrum für ukrainische Flüchtlinge besucht. Er sprach am Donnerstagmittag auf dem Gelände des früheren Flughafens Tegel mit einer geflüchteten Familie, Vertretern von Hilfsorganisationen und Helfern. In den Ankunftsräumen ließ er sich den Ablauf bei der Aufnahme von Ukrainern erklären.

Begleitet wurde König Charles III. von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Innenministerin Nancy Faeser, Berlins Regierender Bürgermeisterin Franziska Giffey (beide SPD) und der Berliner Sozialsenatorin Katja Kipping (Linke). Dabei war auch der ukrainische Botschafter Oleksii Makeiev. Nach einer knappen Stunde fuhr Charles weiter Richtung Brandenburg.

Das Ankunftszentrum für Ukrainer ist seit März 2022 als zentrale Stelle auf dem alten Flughafengelände in Betrieb. Viele zehntausend Ukrainer wurden vom Hauptbahnhof dorthin gebracht, empfangen, registriert, versorgt und dann untergebracht.

Am Wittenbergplatz bleibt man entspannt

Eher neugierige Gelassenheit als Königsbegeisterung ist am Donnerstagvormittag auf dem Markt am Wittenbergplatz zu spüren gewesen, kurz vor dem Eintreffen des britischen König Charles III. und seiner Frau Camilla. Es ist die erste Auslandsreise von Charles als König.

Am Wittenbergplatz hatten Fans der Royals bereits auf den hohen Besuch gewartet.
Am Wittenbergplatz hatten Fans der Royals bereits auf den hohen Besuch gewartet.

© REUTERS/Phil Noble

„Was ist denn hier los?“, fragte ein Mann einen anderen am Absperrgitter, das die Buden auf dem zentralen Platz Westberlins am KaDeWe abgrenzte und auch die Kunden vom Markt fernhielt. „Na, der König kommt!“, sagte der Wartende, der eigentlich auf dem Markt nur Hackepeter kaufen wollte, so wie jeden Donnerstag.

Gut eineinhalb Stunden vor dem König kamen erst einmal sehr viele Polizisten, die mit vielen Protokollbeauftragten die Sicherheit besprachen. Polizisten standen auch auf den umliegenden Dächern. Die Marktleute standen erstmal ohne Käufer und Beschäftigung quatschend in der Sonne.

Händler haben sich auf den royalen Besuch vorbereitet.
Händler haben sich auf den royalen Besuch vorbereitet.

© REUTERS/China Stringer Network

Zum Besuch des Monarchen wollte eine Marktfrau auch gar nichts sagen. „Da bin ich die Falsche“, meinte sie. Immerhin sei der Wittenbergplatz einmal schön gesäubert worden – und dann sei ja bald schon alles vorbei und normal.

Zuvor hatte sich König Charles III. in das Goldene Buch der Stadt Berlin eingetragen. Das bestätigte die Senatskanzlei am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. Die Eintragung fand im Hotel Adlon im Beisein der Regierenden Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) statt. Auch Charles’ Frau Camilla sollte sich am Vormittag in das Goldene Buch eintragen. Vor dem Gebäude warteten zahlreiche Menschen, um Charles III. zu sehen.

Charles und Camilla treffen am Wittenbergplatz ein.
Charles und Camilla treffen am Wittenbergplatz ein.

© AFP/ADRIAN DENNIS

Mehrere betonten, dass sie eher zufällig vorbeigekommen seien, nun aber gerne die Chance nutzen wollten, den König live zu sehen. „Ich möchte ihn sehen, weil es sein erster offizieller Auslandsbesuch als König ist. Er will die Beziehungen zwischen Großbritannien und Deutschland verbessern, und das finde ich gut“, sagte vor Ort eine Britin, die auf dem Weg zur Arbeit am Adlon angehalten hatte. „Ich bin kein großer Fan der Monarchie, aber das erscheint mir doch eine große Sache zu sein.“ Der Monarch wollte sich nach dem Eintrag ins Goldene Buch mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) im nahe gelegenen Kanzleramt treffen, ehe der Besuch des Marktes auf dem Wittenbergplatz anstand.

Auch „Let’s Dance“-Jurorin Motsi Mabuse hat Charles III. und Camilla am Vorabend beim Staatsbankett in Berlin getroffen. „Ganz ehrlich, ich war so nervös, (...) ich konnte gar nicht mehr irgendwie was sagen“, erzählte sie danach ihrem Heimatsender RTL über den Moment, in dem sie dem Königspaar gegenüber stand: „Man weiß nicht wirklich, was passiert, und es ging so schnell, und dann will man die anderen Leute nicht aufhalten und und und...“ Der König spreche jedenfalls sehr gut Deutsch.

Die 41-Jährige ist auch Jurorin der britischen Tanzsendung „Strictly Come Dance“. Die Royals seien „Strictly“-Fans und guckten die Sendung zu Hause, berichtete Mabuse. Auch ihr Mann Evgenij Voznyuk zeigte sich beeindruckt, er werde sich ans Händeschütteln erinnern. „Kein Händewaschen mehr“, scherzte Mabuse. Das Fazit des Abends: „War wirklich sehr entspannt, sehr schön, es gab Musik, es gab leckeres Essen und verschiedene unterschiedliche Gespräche.“ Zum Staatsbankett im Schloss Bellevue waren am Mittwochabend rund 130 Gäste geladen. (dpa)

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