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Was macht die Familie?: Berliner siegen sehen

Wie eine Mutterdie Stadt erleben kann.

Inzwischen kann man es mit bloßem Auge sehen: Die Kinder sind keine Kinder mehr. Der Große ist jetzt 16, und wenn wir mit ihm auf Augenhöhe kommunizieren möchten, müssen wir uns auf die Zehenspitzen stellen. Nächste Woche brauchen wir vielleicht schon einen Stuhl. Ich weiß nicht, wie die Natur das anstellt. Aber jeden Morgen habe ich den Eindruck, dass der Junge im Schlaf gewachsen sein muss. Wenn das so weitergeht, ist er zum Jahresende so groß wie ein Baum. Oder wie Dirk Nowitzki.

Oder wie die Jungs von Alba. Seit einigen Monaten gehen wir immer mal wieder zu den Heimspielen unserer Basketball-Mannschaft. Die Stimmung in der O2-World ist gut, die Karten sind günstig – vor allem für Familien – und in den Auszeiten wirbeln spärlich bekleidete Cheerleaderinnen über das Feld. Das Richtige also für junge, sportbegeisterte Männer. Eltern kleinerer Kinder neigen allerdings dazu, ihren Kids Kopfhörer aufzusetzen, um sie vor den irre lauten Knallgeräuschen der Klatschfächer zu schützen. Für Heranwachsende, die nichts so sehr fürchten wie uncool zu sein, ist das natürlich nichts. Und für deren Eltern, die gnädigerweise als Begleitung akzeptiert werden, selbstverständlich auch nicht. Schade eigentlich.

Sportevents haben uns früher kaum interessiert. Die Kinder haben selbst Sport gemacht, ansonsten waren wir mal bei Hertha oder Union. Das ist jetzt anders. Inzwischen gehen wir nicht nur zu Alba, sondern auch zu den Eisbären. Eishockey ist fast noch besser als Basketball. Die Fans, die schon ihrem Dynamo zu Ostzeiten die Treue gehalten haben, stehen wie eine Bank hinter ihrer Mannschaft. Auch die Show vor dem Spiel ist gut. Während das gegnerische Team durch ein Türchen an der Bande aufs Eis klettern muss, zelebrieren die Eisbären ihren Einzug: Die Spieler schießen aus dem Maul eines Heißluft-Eisbären aufs Eis, Fackeln lodern auf, und es gibt ein Feuerwerk. Leider keine Cheerleaderinnen, dafür ist es auf dem Eis wohl zu kalt. Und für Tänze zu rutschig.

Wir haben gute Spiele gesehen und schlechte. Aber stets hat am Ende unsere Mannschaft gewonnen. Wahrscheinlich bringen wir Alba und den Eisbären Glück. Und selbst Hertha hat nie verloren, wenn wir im Stadion waren. Unser letzter Besuch liegt allerdings schon eine Weile zurück. Aber keine Sorge, Hertha, wir kommen wieder. Spätestens zum Relegationsspiel. Heike Jahberg

Die Eisbären empfangen am Sonntag um 14.30 Uhr Mannheim zum ersten Finalspiel, Hertha tritt am 21. April im Olympiastadion gegen Kaiserslautern an, und Alba spielt am 28. April um 20 Uhr zu Hause gegen die New York Phantoms Braunschweig.

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