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Was macht die Familie?: Die Götter besuchen

Wie eine Mutterdie Stadt erleben kann

Die klassische Bildung erreicht uns Menschen gelegentlich auf Umwegen. Über Filme etwa. Peter Ustinov als verrückter römischer Kaiser Nero hat Generationen von Fernsehzuschauern gezeigt, dass es die Ur-Christen nun wirklich nicht leicht hatten. Auch das aufregend-tragische Leben der ägyptischen Pharaonin Kleopatra kennt seit Liz Taylor ein jeder. Ganz zu schweigen von Kleopatras Ex-Lover Gaius Julius Cäsar. Der hat zwar sieben Bücher über seine Feldzüge in Gallien geschrieben, doch Bestseller sind das nicht. Außerdem darf man wohl unterstellen, dass der Imperator nicht die ganze Wahrheit erzählt. Kein Wunder, dass Millionen lieber zur Enthüllungsserie „Asterix und Obelix“ greifen.

Auch bei uns hat in den vergangenen Wochen die Klassik Einzug gehalten. Linda steht auf „Percy Jackson“. In fünf Büchern wird erzählt, wie die Titanen versuchen, die griechischen Götter vom Olymp zu stürzen, und wie Percy Jackson, ein Sohn des Meeresgottes Poseidon, mit seinen Freunden das Götter-Universum vor dem Niedergang bewahrt. Zeus, Athene, Ares, sie alle spielen mit. Genauso wie der fiese Kronos, der die Macht an sich reißen will, die Furien, Schlangenwesen, Zyklopen und andere Ungeheuer.

Die Lektüre von „Percy Jackson“ hat aus Linda eine Expertin der griechischen Mythologie gemacht. Und damit die ideale Kandidatin, um die neue Ausstellung im Pergamonmuseum zu testen. Ein erster Besuch vor langen Jahren endete abrupt, als die Kinder erkannten, dass die meisten der ausgestellten Bauwerke ziemlich kaputt waren. Nun also Pergamon reloaded. Und siehe da: Es geht doch. Zum Start das Asisi-Panorama, atemberaubend, die antike Welt erscheint zum Greifen nah! Und auch die einst so verschmähte Dauerausstellung ist jetzt plötzlich superspannend. Denn Teil des berühmten Pergamonaltars ist der Fries, der die Götterschlacht darstellt. Meter um Meter können wir nun die Schlachtszenen ablaufen, sehen verwundete Götter und sterbende Ungeheuer. Nur einen haben wir auf dem Kunstwerk bislang nicht entdecken können: Percy. Schade.Heike Jahberg

Tickets für die Ausstellung gibt es im Internet unter www.smb.museum/smb/service/preise.php.

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