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Berlin: Wasser marsch – Hitzewelle endet mit Blitz und Donner

Schweres Gewitter über Berlin: Bäume stürzten um, Straßen wurden überschwemmt. Die Feuerwehr erklärte den Ausnahmezustand

Erst verfärbte sich der Himmel schwarz, dann fegte ein Sandsturm durch die Stadt – Vorboten für das erste kräftige Sommergewitter des Jahres. Es fielen bis 14 Liter Wasser pro Quadratmeter.

Schlimm hätte es am MarleneDietrich-Platz ausgehen können. „Es gab viel Staub, dann flog etwas an mir vorbei – ich dachte erst, es sei ein Blumentopf. Dass es ein Baum ist, hab ich nicht gemerkt. Dann bin ich gerannt“, schilderte Juliane Schmidt. Die etwa 12 Meter hohe Linde verfehlte die 19-Jährige Bedienung im Restaurant Tony Roma’s am Potsdamer Platz in Mitte nur knapp und stürzte auf Sonnenschirme und Tische. Einer war noch mit drei Gästen besetzt. Sie hatten Glück im Unglück. Eine Frau, die von einem Ast am Kopf getroffen wurde, kam mit einer Beule davon.

Das Gewitter fegte Blumentöpfe von den Balkonen, wirbelte Sonnenschirme durch die Luft. Darüber ärgerte sich Feuerwehrchef Albrecht Broemme: „Wer Schirme aufgespannt lässt, handelt grob fahrlässig.“ Die Feuerwehr rief gegen 18.30 Uhr den Ausnahmezustand aus. Innerhalb kurzer Zeit gingen über 100 Notrufe ein. In über 60 Fällen waren es Bäume oder Äste, die beseitigt werden mussten. 20 Keller und Straßenunterführungen wurden leergepumpt. Von einem Haus in Prenzlauer Berg flogen mehrere Dachziegel.

In Wannsee fegte der Sturm mit 107 Kilometern pro Stunde über die Stadt. Durchschnittlich wurden Windgeschwindigkeiten von 80 bis 90 Stundenkilometern gemessen. Heute soll es freundlicher werden, doch mit der extremen Hitze ist es erst einmal vorbei: 27 Grad, Wolken und Sonnenschein. weso

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