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Berlin: Wasserspiele: Fast wie in der Villa Medici

In Berlin gibt es über 500 Wasserspiele - der Tagesspiegel stellt in loser Folge die schönsten und interessantesten vor. Der heutige Serienteil führt nach Zehlendorf.

In Berlin gibt es über 500 Wasserspiele - der Tagesspiegel stellt in loser Folge die schönsten und interessantesten vor. Der heutige Serienteil führt nach Zehlendorf.

Die Löwenfontäne von Karl Friedrich Schinkel und Ludwig Persius gehört zu einem der landschaftsgärtnerisch reizvollsten Ensembles der Region: dem Schloss Klein-Glienicke, samt benachbarten Jagdschloss Glienicke, Schloss Babelsberg sowie Pfaueninsel und Schloss Sacrow jenseits der Havel. Nach mehrfachem Besitzerwechsel des ehemaligen Gutes Glienicke wurde 1814 Staatskanzler Hardenberg neuer Eigentümer. Er ließ den Garten von Lenné und das Gut von Schinkel umgestalten. 1824 erwarb Prinz Carl von Preußen, Sohn Friedrich Wilhelms III., Glienicke als Sommerresidenz. Er ließ das Billardhaus von Schinkel in ein Casino umgestalten. Prinz Carl wollte zudem den nicht mehr funktionstüchtigen Springbrunnen erneuern und neue installieren.

Mit der Einrichtung des Wassersystems 1838 wurde es nun möglich, eine neue Fontäne an die Stelle des alten Springbrunnens zu setzen. Wiederum war es Schinkel, der die Entwürfe für den Brunnen lieferte. Rechts und links des Beckens mit der Fontäne stehen zwei vergoldete Löwen auf Postamenten mit vier überdachten dorischen Säulen. Die Löwen speien einen Wasserstrahl in das Becken und stammen aus der Werkstatt Christian Daniel Rauchs. Er verwendete zwei Bronzelöwen aus St. Petersburg, die ein Geschenk der Schwester des Prinzen, Zarin Alexandra Feodorowna, waren. Sie stützen eine Pranke auf eine Kugel - ähnlich einem Springbrunnen in der Villa Medici in Rom.

Sigrun Speckmann

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