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Berlin: WASSERWERK FRIEDRICHSHAGEN

Die Spree ist wichtig für die Trinkwasserversorgung Berlins. Ein Viertel davon wird in Friedrichshagen gewonnen – gut 130 000 Kubikmeter pro Tag.

Die Spree ist wichtig für die Trinkwasserversorgung Berlins. Ein Viertel davon wird in Friedrichshagen gewonnen – gut 130 000 Kubikmeter pro Tag. Der größte Teil ist sogenanntes Uferfiltrat. Das ist Wasser aus dem Müggelsee, das durch die Sedimentschichten bis in die Förderbrunnen des Werkes strömt. Auf seinem Weg wird es natürlich gereinigt. Im Wasserwerk wird es nur noch belüftet, und durch einen Filtersand geleitet, um vor allem Eisen und Mangan abzutrennen. Der Eisenocker ist für die Berliner Wasserbetriebe (BWB) kein Thema. Zum einen werden die Flocken nicht sehr weit getragen, sondern bei geringer Fließgeschwindigkeit alsbald sedimentiert. Bis Berlin werden sie auf absehbare Zeit kaum kommen. Das gelöste Sulfat hingegen kommt bis Berlin, auch durch die Uferschichten. Steigen die Gehalte weiter, könnte es Probleme geben. Damit sei aktuellen Gutachten zufolge aber nicht zu rechnen, sagt Stephan Natz, Sprecher der BWB. „Aber wir müssen das weiter beobachten.“ Sollte der Ernstfall eintreten, bleiben zwei Optionen. Erstens: das Sulfat über sogenannte Ionentauscher entfernen. Wobei das laut Natz sehr teuer wäre und für diese Größenordnung noch gar nicht erprobt ist. Zweitens: die ufernahen Förderbrunnen stilllegen. Um die Lücke zu schließen, müssten neue Brunnen in größerer Entfernung gebohrt werden, die vorrangig versickerte Niederschläge fördern, zudem müssten wohl auch die übrigen Wasserwerke der Stadt hochgefahren werden. Nicht auszuschließen, dass auch stillgelegte Werke wieder reaktiviert werden müssten. „Für all das sind obendrein erhebliche Anpassungsinvestitionen im Rohrnetz nötig“, sagt Natz. Sein Fazit: „Alles aufwendig und teuer.“

Das alte Wasserwerk Friedrichshagen am Standort, heute ein Museum, war in der Zeit von 1889 bis 1893 errichtet worden. nes

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