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Weg mit dem Tunnel: Ein langer Weg zurück zur Platzoase: Weg mit dem Tunnel: Ein langer Weg zurück zur Platzoase

Es existiert noch viel Aufbruch-Dynamik bei der „Initiative Bundesplatz“. Was die „kurzfristigen Ziele“ zur Aufwertung des Bundesplatzes in Wilmersdorf betreffe, sei die „Mission nahezu erfüllt“, sagte der Vorsitzende der Initiative, Wolfgang Severin, auf der Mitgliederversammlung Anfang Juni.

Es existiert noch viel Aufbruch-Dynamik bei der „Initiative Bundesplatz“. Was die „kurzfristigen Ziele“ zur Aufwertung des Bundesplatzes in Wilmersdorf betreffe, sei die

„Mission nahezu erfüllt“, sagte der Vorsitzende der Initiative, Wolfgang Severin, auf der Mitgliederversammlung Anfang Juni.

In einer Art konzertierter Aktion mit dem Grünflächenamt des Bezirks haben Vereinsmitglieder in mehreren Arbeitseinsätzen

die Platzhälften von Unrat befreit, Muttererde aufgefahren und neue Stauden gesetzt.

Zuvor hatte eine Studierendengruppe der Bauhaus-Universität Weimar Ideen für eine Neugestaltung des Platzes ausgearbeitet und in einer Ausstellung präsentiert. Die

öffentliche Resonanz war enorm und ermutigte die Bundesplatz-Initiatoren, auch mittel- und langfristige Ziele zu formulieren: bessere Zugänge zum Platzgrün, Tempo 30 auf den beiden Fahrspuren, die den Bundesplatz

umschließen, die Zuschüttung des Autotunnels und damit die Rückgewinnung der historischen Platzkonturen. Den Tunnel wegzudenken, ist so verwegen, dass alle Fraktionen der BVV Zustimmung signalisierten – wohl wissend, dass die leeren Kassen der Stadt solche Pläne auf Jahre hinaus verbieten.

Und dennoch: „Die SPD hat etwas gutzumachen“, schreibt Tagesspiegel-Leser

Harald Sterzenbach an unsere Redaktion. Schließlich fällt der Umbau Berlins zur

autogerechten Stadt in die Amtszeit des SPD-Bausenators Rolf Schwedler (1955 - 1972). Auch der Bundesplatz wurde dieser Mobilitätsprämisse geopfert.

Verkehrsstaatssekretär und Sozialdemokrat Christian Gaebler schrieb in einem Brief an den Bezirk, das Ansinnen der Bürger sei zwar „grundsätzlich nachvollziehbar und unter Berücksichtigung städtebaulicher Kriterien vorstellbar“, aber wegen der Bedeutung des Bundesplatzes als Verkehrsknoten und fehlender Aussichten auf Finanzierung habe es derzeit keinen Sinn, entsprechende Untersuchungen einzuleiten.

Bezirksstadtrat Marc Schulte nennt die geforderte Zuschüttung des Tunnels trotzdem eine „tolle Vision“, deren Realisierung Zeit brauche. Der Bezirk habe mit der Bürgerinitiative eine „Pflegevereinbarung“ getroffen und lobt deren Einsatz. Die Bürger hätten mit ihrer Arbeit „eine zuvor nicht denkbare Aufenthaltsqualität“ am Platze geschaffen. Die Kooperation sei beispielhaft.

Thomas Loy/Ralf Schönball

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