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Berlin: Weg war Raus Tasche

Wie lange der Disput zwischen Johannes Rau und seiner Frau gedauert hat, ist nicht bekannt. Am Ende hatte Christina Rau ihren Mann, den Bundespräsidenten, jedoch „mit sanftem Drängen“ davon überzeugt, sich von seiner alten Aktentasche zu trennen für einen guten Zweck: Das Liebhaber-Stück des SPD-Politikers gehörte ebenso wie ein Hut aus der Sammlung des Sängers Udo Lindenberg am Sonntag zu den vielen Stücken einer Benefizauktion der Deutschen Kinderhilfe Direkt e.

Wie lange der Disput zwischen Johannes Rau und seiner Frau gedauert hat, ist nicht bekannt. Am Ende hatte Christina Rau ihren Mann, den Bundespräsidenten, jedoch „mit sanftem Drängen“ davon überzeugt, sich von seiner alten Aktentasche zu trennen für einen guten Zweck: Das Liebhaber-Stück des SPD-Politikers gehörte ebenso wie ein Hut aus der Sammlung des Sängers Udo Lindenberg am Sonntag zu den vielen Stücken einer Benefizauktion der Deutschen Kinderhilfe Direkt e. V. 150 000 Euro, so das ehrgeizige Ziel der Schirmherrin Christina Rau, sollten das Kleinod von Prominenten so wie edle und weniger edle Antiquitäten für das Berliner Straßenkinderprojekt KARUNA und eine Betreuungseinrichtung für psychisch kranke Kinder in Meißen einbringen. Der Auftakt war entsprechend vielversprechend, als sich Schlagersänger Bernhard Brink für hundert Euro ein weißes Käppi von Boris Becker sicherte. Anschließend war das Publikum dann allerdings dermaßen zurückhaltend, dass Auktionsleiter Gerd Gallonzka Grund zur Klage hatte. „Das ist weit unter dem, was wir erzielen wollten“, war ein oft gehörter Satz von ihm. Weder ein Pokal der Sängerin Sarah Connor noch ein von Gerhard Schröder und Frau Doris signiertes Exemplar von „Der Kanzler wohnt im Swimmingpool“ fanden einen Käufer. Derweil hatte sich ein Großteil der etwa fünfzig Gäste im Haus der Deutschen Wirtschaft um das Buffet versammelt, und lugte nur gelegentlich in den Auktionsraum. Wenn bis dahin das Geld nicht so locker saß, erschien schließlich mit Heinz Hoenig der richtige Mann, um dies zu ändern. „Ich habe Cash in der Tasche“, sagte der Schauspieler, der dann aber lieber selbst zum Auktions-Hammer griff. „Die Leute sind noch nicht richtig warm“, kommentierte Astrid Gottwald vom Auktionshaus Cara die mangelnde Kaufbereitschaft der Besucher. Immerhin: Eine Sporttasche mit dem äußerst raren Autogramm des US-Golf-Profi Tiger Woods war da noch nicht angeboten worden.

Unabhängig von dem Gesamterlös der Veranstaltung (stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest) dürfte Christina Rau eine positive Bilanz gezogen haben, denn: „Mein Mann wäre am liebsten gekommen, um seine Tasche zurück zu ersteigern“, aber das vereitelte seine Gattin als Auktionatorin höchstpersönlich. Die Ledertasche ging für 350 Euro an einen Unbekannten. tha

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