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Große Bojen stehen auf dem Strand im Strandbad Wannsee. Unklar ist allerdings, wann die ersten Schwimmer ins Wasser dürfen.

© Paul Zinken/dpa

Kein Oster-Anbaden wegen Coronavirus-Pandemie: Saisonstart im Strandbad Wannsee verschoben

Die traditionelle Eröffnung des Strandbad Wannsee am Karfreitag fällt wegen der Covid-19-Verordnung ins Wasser – und dem Personal droht Kurzarbeit.

Jetzt droht auch noch der Badespaß ins Wasser zu fallen. Zum ersten Mal seit vielen Jahren wurde die traditionelle Saisoneröffnung am Karfreitag im Strandbad Wannsee abgesagt.

Das weitläufige Gelände zählt rechtlich als Schwimmbad und dürfe deshalb laut der Coronavirus-Eindämmungsverordnung nicht geöffnet werden, sagt Matthias Oloew, Sprecher der Berliner Bäderbetriebe.

Dass der Auftakt ausfallen muss, ist für das Landesunternehmen bedauerlich, aber finanziell kein Problem, da der Eintritt am Osterwochenende bei noch kaltem Wasser – aktuell hat es etwa neun Grad – traditionell frei ist.

Für die Zeit danach zeichnen sich allerdings massive Probleme ab: Die Umsätze der Bäderbetriebe sind durch die angeordnete Schließung schlagartig auf null gefallen.

„Dabei hatte sich das Jahr gut angelassen“, sagt Oloew, „vor allem die frisch sanierte Schwimmhalle in Buch war hervorragend besucht.“ Und das eigentlich in den nächsten Wochen sukzessive anlaufende Freibadgeschäft sei das umsatzstärkste fürs Unternehmen.

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2019 kamen mehr als 1,86 Millionen Badegäste in die Sommerbäder der Bäderbetriebe. Allein das Strandbad Wannsee besuchten knapp 200.000 Menschen, das Sommerbad Wilmersdorf sogar mehr als 200.000. Spitzenreiter war laut Bäderbetrieben im vergangenen Jahr das Sommerbad Kreuzberg mit über 300.000 Gästen.

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Ob sich für das weitläufige Strandbad eine trotz Kontaktbeschränkung praktikable Lösung finden lasse, wolle man mit der für die Bäder verantwortlichen Innenverwaltung bereden, sagt Oloew – und äußert zugleich Verständnis dafür, dass die gerade andere Prioritäten habe. Die Wasserqualität sei jedenfalls nicht das Problem. Zwar gibt es Berichte, dass in städtischen Abwässern – was in Berlin auch die Spree beträfe – dank modernster Analysetechnik auch Coronaviren gefunden wurden, aber dieses Phänomen betrifft zum einen unterschiedlichste Arten von Krankheitserregern und ist zum anderen nach Auskunft renommierter Fachleute unkritisch, da die Viren dort nicht infektiös seien.

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In den anderen Berliner Bädern „laufen die Vorbereitungen erst mal weiter“, sagt Oloew. Manche Arbeiten könne man gar nicht abbrechen, weil beispielsweise die Substanz gefliester Becken nicht wochenlang trocken bleiben solle.

Für einen Teil des Bäderpersonals sei Kurzarbeit geplant

Für einen Teil des Bäderpersonals ist nach Auskunft von Oloew Kurzarbeit geplant. Details stünden noch nicht fest. Anfang April hatten sich die Kommunalen Arbeitgeberverbände mit der Gewerkschaft Verdi und dem Beamtenbund auf eine Regelung zur Kurzarbeit – ein Novum im öffentlichen Dienst – geeinigt. Der bis Jahresende gültige Tarifvertrag sichert den betroffenen Beschäftigten 90 bis 95 Prozent ihres bisherigen Nettoeinkommens zu.

Ob die Pächter von Freibädern oder der gastronomischen Einrichtungen in den landeseigenen Bädern ebenso glimpflich davonkommen, ist ungewiss. „Darüber werden wir mit den Pächtern sprechen, sobald sich absehen lässt, wie es weitergeht“, sagt Oloew. 

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