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Weihnachts-Dienstleister: "Ho, ho, ho"

Die studentischen Weihnachtmänner und Engel sind am Mittwoch mit einer Fahrt auf der Spree in die Saison gestartet.

Berlin - Das Wetter ist eher herbstlich als weihnachtlich, als der historische Dampfeisbrecher Anna an der Anlegestelle hinter dem Reichstag ankommt. Das trübt die Stimmung der Vorhut der studentischen Weihnachtsmänner und Engel jedoch nicht. Mit Glöckchen läuten sie "ihre" Saison ein. Passanten werden mit "Ho, ho, ho" begrüßt. Dann stimmen sie ein Lied an: "Lustig, lustig, tralalalala, bald ist Nikolausabend da."

Rund 450 Weihnachtsmänner und 50 Engel werden an Heiligabend nach Einschätzung von "Oberweihnachtsmann" René Heydeck wieder benötigt. Interessenten können sich ab sofort bei dem Projekt "Berliner Weihnachtsmann" der studentischen Arbeitsvermittlung Heinzelmännchen melden. "Bei etwa jedem zehnten Auftrag wird ein Engel mitgebucht", weiß Heydeck aus Erfahrung. Besucht werden voraussichtlich 5000 Familien in Berlin und Umgebung. Das Weihnachtsmannbüro kann auf zahlreiche Helfer aus den vergangenen Jahren zurückgreifen. "Jedes Jahr werden aber auch 60 bis 80 neue Weihnachtsmänner rekrutiert."

Detailwissen gefragt

Für die weihnachtliche Tätigkeit ist jedoch mehr gefragt als nur Bart und rot-weißer Mantel oder weißes Kleid und Flügelchen. "Mit den interessierten Familien werden ausführliche Vorgespräche geführt", sagt Heydeck. Am Abend muss der Weihnachtsmann immerhin Details wie den Namen des Hundes, der Tante oder der Lehrerin kennen. Auch die Wünsche der Kinder sollten bekannt sein. "Eine Gedächtnisstütze ist das Goldene Buch, wo die entsprechenden Daten eingetragen werden." Und die Arbeit lohnt sich: "Weihnachtsmänner und Engel verdienen an dem Abend durchschnittlich jeweils 300 Euro."

Das Weihnachtsmannbüro nimmt auch Aufträge für die Vorweihnachtszeit auf. Gebucht werden laut Heydeck häufig Weihnachtsmänner und Engel für Kita-Besuche, betriebliche Weihnachtsfeiern oder auch für Promotionaktionen. Er rechne mit 150 bis 200 Auftritten, sagt der "Oberweihnachtsmann". Bezahlt wird nach Leistung. "Wenn der Weihnachtsmann beispielsweise einen ganzen Abend moderieren muss, ist das teuerer als ein Kurzbesuch."

Nach Heiligabend stehen für die studentischen Weihnachtsmänner weitere Termine an. "Für den ersten und zweiten Feiertag werden ebenfalls Familienbesuche gebucht", sagt Heydeck. Am 31. Dezember sei schließlich "Väterchen Frost" gefragt. "Diese Aufträge kommen meist von Familien, die aus Russland stammen." Wenn die Figur mit weißem Bart und blauem Mantel dann die Geschenke zum traditionellen Neujahrsfest gebracht hat, ist die Saison der studentischen Weihnachtsmänner wieder beendet. (Von Mey Dudin, ddp)

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