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WEINE DES MONATS: WEINE DES MONATS

BURGENLAND Klassische rote Cuvée Etwa ein Prozent des Weins, der auf der Welt getrunken wird, kommt aus Österreich. Aus deutscher Sicht liegt der gefühlte Anteil allerdings erheblich höher, was einerseits an der ungewöhnlich hohen Durchschnittsqualität liegt, andererseits an der professionellen Selbstdarstellung des Weinbaus dort drunten.

BURGENLAND

Klassische rote Cuvée

Etwa ein Prozent des Weins, der auf der Welt getrunken wird, kommt aus Österreich. Aus deutscher Sicht liegt der gefühlte Anteil allerdings erheblich höher, was einerseits an der ungewöhnlich hohen Durchschnittsqualität liegt, andererseits an der professionellen Selbstdarstellung des Weinbaus dort drunten. Aus Berliner Sicht kommt hinzu, dass die besten Winzer des Alpenlandes in der Stadt häufige und gern gesehene Gäste sind. Das gilt auch für Gernot und Heike Heinrich, die Rotweinpioniere aus Gols im Burgenland, die seit Jahrzehnten mit heimischen und internationalen Sorten experimentieren und allen Wendungen der Moden zum Trotz eine Spitzenposition behauptet haben. Ihr Brot- und Butter-Wein ist die schlicht „Red“ genannte Cuvée, deren Zusammensetzung von Jahr zu Jahr variiert, aber durchweg auf den Klassikern Zweigelt, St.Laurent und Blaufränkisch aufgebaut ist. Die Fülle kommt von den Lagen im heißen Gols, Frische und Frucht vom höher gelegenen Leithaberg. Ziel ist alljährlich ein unkomplizierter, harmonisch beerenfruchtiger Roter, der Trinkspaß bereitet, aber dennoch Substanz, Kraft und Eleganz verbindet. Dieses Ziel haben die Heinrichs auch mit ihrem 2011 Red wieder locker erreicht. Der Wein duftet nach Kirschen und Pflaumen, Minze und Zimt schauen ums Eck, und am Gaumen besticht die feine Gerbstoffstruktur mit Saft und Fülle. Die Flasche kostet 9,20 Euro bei Wein&Glas in der Prinzregentenstraße 2 in Wilmersdorf.

PORTUGAL

Weißer aus der Minho-Region

Douro – den kennt man gerade noch. Doch der portugiesische Wein gedeiht nicht nur an seinen Ufern, sondern im ganzen Gebiet zwischen den Flüssen Douro und Minho. Insgesamt stehen dort etwa 35 000 Hektar Reben unter Ertrag, bewirtschaftet ganz überwiegend in Kleinbetrieben, die kaum größer als drei Hektar sind. Diese oft sehr konservativen Winzer sind nur mühsam zu Veränderungen in Richtung Qualität zu bewegen – doch es gibt Bewegung. So ist es gelungen, den Anbau der besten weißen Rebsorte Alvarinho auf den äußersten Norden der Minho-Region zu beschränken, wo sie die besten Bedingungen vorfindet. Einer der Musterbetriebe ist die Quinta de Carapecos, deren Geschichte bis ins 14. Jahrhundert zurückgeht. Hier hat man herausgefunden, dass eine Cuvée aus Alvarinho und der ebenfalls einheimischen Trajadura das richtige Rezept für einen saftigen, in der Säure ausgewogenen und duftigen Weißwein ist. Der 2011 Quinta de Carapecos Vinho Regional Minho besticht also mit animierenden Aromen von Limetten, Ananas und weißen Blüten und großer Fülle am Gaumen mit einem Hauch von Mango und Maracuja. Der Wein vereint Kraft und feine Säure bei insgesamt moderatem Alkoholgehalt – eine Entdeckung für alle, die bei portugiesischem Weißwein immer noch nur an Vinho Verde denken. Die Flasche kostet 9,50 Euro bei Pesto Dealer Berlin in der Goethestr. 34 in Charlottenburg. Bernd Matthies

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