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Berlin: Weiter Schlangen vor der Bungee-Anlage

Volksfest: Geschäft läuft trotz Unglücks in der Eifel

Wie eine Rakete in Richtung Himmel schießen – das ist der absolute Adrenalinkick. In der BungeeAbschussanlage „Hot Shot“ auf dem Deutsch-Amerikanischen Volksfest in Dahlem kann man ihn sich holen. Eingezwängt in einem kugelförmigen Metallgerüst, gehalten von zwei dicken Gummiseilen, werden die Rummelplatzbesucher 50 Meter nach oben katapultiert. Bungeejumpen birgt indes auch Risiken: Aus einer ähnlichen Bungee-Anlage wie der in Dahlem sind am Dienstag auf einer Kirmes in der Eifel zwei junge Mädchen herausgeschleudert worden – sie waren noch nicht angeschnallt. Eine 14-Jährige wurde bei dem Unfall getötet, eine 16-Jährige überlebte leicht verletzt. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass menschliches Versagen der Grund für das Unglück war: Die Anlage sei sehr wahrscheinlich zu früh freigegeben worden.

Darin liegt die Gefahr der Bungee-Geräte, auch jener in Berlin: Man kann sie auch starten, wenn die Gurte nicht eingerastet sind. Warum die Anlagen keine eingebaute Sperre haben, die so etwas verhindern, war gestern nicht zu klären. Der TÜV Thüringen sagte der Nachrichtenagentur ddp, technisch sei das nicht möglich. Josef Dölle, der Besitzer und Betreiber der „Hot Shot“-Anlage in Dahlem, zeigte sich über den Unfall in der Eifel bestürzt: „Das ist eine Tragödie. Wenn alle Vorschriften eingehalten werden, ist so ein Unfall im Prinzip ausgeschlossen.“ Bei der „Hot Shot“-Anlage schnallen Mitarbeiter die beiden Fahrgäste zunächst mit einem Vierpunkt-Gurt und dann mit dem Überrollbügel im Sitz an. Dann folgt das Handzeichen an den Kollegen am Starterpult: alles okay. Dieser drückt nun auf einen Knopf, um die Gummiseile zu spannen – und anschließend weitere zwei, damit sich die Spannung wieder löst und die Kugel in die Höhe schießt. „Ich drücke niemals den Knopf, wenn ich nicht eindeutig sehe, dass die Fahrgäste richtig abgesichert sind“, sagt Dölle.

Die Bungee-Anlage in Dahlem war gestern gut besucht. Tamara Franke aus Lichtenrade stieg in die Kugel – obwohl sie von dem Vorfall in der Eifel wusste: „Man kann nie hundertprozentig sicher sein“, sagte sie. Nach dem Abschuss war sie begeistert: „Ein irres Gefühl da oben.“ urs

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