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Berlin: Weitere Rundum-Grün-Ampeln?: Charlottenburg will Kreuzberger Beispiel folgen / Kritik vom ADAC

Die ursprünglich als Test begonnene "Rundum-Grün"-Ampelschaltung für Fußgänger an der Friedrich- / Ecke Kochstraße in Kreuzberg soll auf Dauer erhalten bleiben. "Es läuft gut.

Die ursprünglich als Test begonnene "Rundum-Grün"-Ampelschaltung für Fußgänger an der Friedrich- / Ecke Kochstraße in Kreuzberg soll auf Dauer erhalten bleiben. "Es läuft gut. Wir sind entschlossen, noch weitere Kreuzungen einzubeziehen", sagte gestern die Sprecherin von Verkehrssenator Peter Strieder (SPD), Petra Reetz, auf Nachfrage. Zum Monatsende erwartet die Verkehrsverwaltung ein Gutachten über die am 13. Juni eingeführte Ampelschaltung. Dann sollen auch weitere Kreuzungen auf ihre Eignung untersucht werden. Dagegen forderte ADAC Berlin-Brandenburg gestern ein sofortiges Ende des Tests.

Das "Rundum-Grün" gibt es bereits in Metropolen wie New York und Tokio. Es soll Fußgängern das Überqueren von Kreuzungen erleichtern und sie insbesondere vor unachtsamen Rechtsabbiegern schützen. Alle Autos müssen gleichzeitig halten.

Charlottenburgs Baustadträtin Beate Profé (Grüne) schlug jetzt in einem Brief an den Senat drei zusätzliche Orte vor: Stuttgarter Platz / Ecke Windscheidstraße, Goethe- /Ecke Knesebeckstraße und Mommsen- /Ecke Wilmersdorfer Straße. Allerdings ist damit noch keine Vorentscheidung gefallen. Ob die Kreuzungen in Frage kommen, müsse anhand des Gutachtens geklärt werden, hieß es aus der Senatsverwaltung. Mit Ergebnissen sei erst im Frühjahr zu rechnen.

Die Charlottenburger CDU-Fraktion kritisierte den "Alleingang" von Baustadträtin Profé. "Das Thema ist im Ausschuss für Tiefbau und Verkehr nie diskutiert worden", beklagte der Ausschuss-Vorsitzende Manfred Gluth (CDU). Auf eine Meinung zu den drei vorgeschlagenen Kreuzungen legte sich die CDU noch nicht fest.

Nach Angaben des ADAC-Landesverbandes hat der Kreuzberger Test zu höheren Lärm- und Emissionswerten geführt. Zudem habe sich die Verkehrssicherheit für Fußgänger und Radfahrer verschlechtert, sagte Vorstandsmitglied Eberhard Waldau. Die Wartezeit für Fußgänger sei viel länger geworden, etwa 16 Prozent hätten die Straße deshalb bei Rot überquert.

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