zum Hauptinhalt

Berlin: Weiterrumpeln

Die Debatte über Autos und ihre Schädlichkeit wird gerade einmal wieder mit besonderer Hysterie geführt. Qualm hier und Staub da, Plaketten ja, Ausnahmen nein.

Die Debatte über Autos und ihre Schädlichkeit wird gerade einmal wieder mit besonderer Hysterie geführt. Qualm hier und Staub da, Plaketten ja, Ausnahmen nein. Es wird aufgeschoben, getrickst und gestritten – und am Ende weiter gefahren.

Politik aus einem Guss sähe anders aus. Sie würde beispielsweise die banale Erkenntnis ernst nehmen, dass der Autoverkehr weiter wuchert, weil die Alternativen so schlecht sind. Gezänk zwischen Senat und S-Bahn ist offenbar die Ursache dafür, dass der Ausbau der Gleise nach Wannsee zwar fortgesetzt wird, aber wegen baufälliger Brücken genau jene Beschleunigung nicht bringt, die er eigentlich bringen soll. Nun rumpeln die Züge weiter im Schritttempo, und alle, die nicht zu jung, zu arm oder zu alt sind, fahren lieber weiter Auto.

Was vor allem mehr und mehr nervt, sind die rituellen Schuldzuweisungen. Statt Lösungen suchen unsere Verantwortlichen immer nur Aktenvermerke, mit denen sie im Ernstfall den schwarzen Peter der Gegenseite zuschieben. Nichts ist verantwortungsloser.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false