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Berlin: Wellengang als Zuspeise

Restaurants mit Wasserblick haben Seltenheit in der Stadt

Obwohl Berlin nah am Wasser ist, sind Restaurants mit Wasserblick in der Innenstadt immer noch eine Seltenheit. Die wenigen Exemplare bieten jedoch ungewöhnliches Ambiente. Zum Beispiel das Restaurant „52“, in das praktisch nur Eingeweihte gehen. Ein Schild hat es nicht, und nur wer auf den Klingelknopf an der unscheinbaren grünen Metalltür in der Einfahrt eines Gewerbehofes drückt, wird eingelassen. Die obere Etage des „52“ richtete der Betreiber im Kolonialstil ein, als Beistelltische dienen indische Teekisten. Über eine Wendeltreppe geht es hinab in den Restaurantbereich. Von dort bietet sich ein unvergleichlicher Panoramablick über eine große Uferterrasse auf das Wasser.

Genau so schwer zu finden ist der „Freischwimmer“, dessen panasiatische Karte vor allem junges Publikum anlockt. Er versteckt sich unweit der Lohmühleninsel an der Mündung des Landwehrkanals in die Spree. Der Blick von den Bänken auf der Holzterrasse ist zwar nicht so spektakulär wie im „52“, dafür wird man mit ChillOut-Musik bis spät in die Nacht versorgt.

Schon in den ersten Tagen nach der Eröffnung im Juni gut besucht war der Biergarten „Menardie“, der unter alten Kastanien direkt gegenüber dem Bundeskanzleramt am Spreeufer eröffnete. Zur bodenständigen, kleinen Bierauswahl gesellen sich für einen Berliner Biergarten fast schon exotisch zu nennende Grillgerichte: Etwa die schneckenförmig gerollte Bratwurst, die mit libanesischem Hirsesalat gereicht wird.

Eine Kombination zwischen Regierungsviertel-Flair und Urlaubsstimmung schufen die Betreiberinnen mit dem „Bundespressestrand“. „Kurzurlaub in Krisenzeiten“ ist das Motto ihrer Freiluftbar. Dazu ließen sie, wie berichtet, an die Uferzone des Schiffbauerdamms, direkt vor dem Haus der Bundespressekonferenz, mehrere Tonnen feinen Ostseesandes kippen und bestückten die innerstädtische Strandlandschaft mit Strandkörben, Liegen und Bierständen. Der Eintritt kostet 50 Cent und gilt für eine ganze Saison. Barfüßige Bedienungen servieren Cocktails, doch weitaus beliebter ist das naturtrübe Bier. An mehreren Abenden gibt es argentinische Tangomusik – und wo kann man sonst mitten in der Stadt barfuß durch den Sand tanzen? ddp

„Freischwimmer“, Vor dem Schlesischen Tor, Kreuzberg, Telefon: 61074309; „No 52“ Pfuelstraße 5, Kreuzberg; „Bundespressestrand“, Am Schiffbauerdamm, zwischen Bundespressekonferenz und Bundestagsgebäuden, Mitte; „Menardie“ Kastaniengarten, Alt-Moabit 143-145 Telefon: 3940510.

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