zum Hauptinhalt

WENDEKalender: 3. Januar 1989

Der Schnee verfärbte sich schwarz – mit der Braunkohle aus Cottbus

Die Berliner Luft riecht nach „Katzendreck“, berichtet ein Tagesspiegel-Reporter und benennt das „Cottbusser und Senftenberger Braunkohlerevier“ als dringend tatverdächtig. Die Meteorologen beobachten das West-Berliner Wettergeschehen vom Steglitzer Wasserturm aus und schlagen Alarm, wenn sich die Schadstoffwolke aus der DDR mit einer Inversionswetterlage (oben warm, unten kalt) zum gefährlich schwefelhaltigen Smog verbündet. Gut ist, wenn der Wind wieder von den Britischen Inseln her weht und der westliche Regen den östlichen Schmutz aus der Berliner Luft herauswäscht. Braunkohle wurde in der DDR ungefiltert verströmt. Der Ruß schwärzte den West-Berliner Schnee und legte sich über Nacht auf die Auto dächer. Die Schulkinder spürten früh am Morgen ein feines Rieseln auf ihrem Gesicht. loy

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false