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WENDEKalender: 9. Januar 1989

Deutsch-deutsches Tauziehen um ausreisewillige Ost-Berliner.

Neun DDR-Bürger sind in die Ständige Vertretung der Bundesrepublik in Ost-Berlin eingedrungen. Sie wollen so ihre Ausreise in den Westen erzwingen. Nach einer diplomatischen Lösung wird gesucht. Die Flüchtlinge sollen möglichst geräuschlos in die Bundesrepublik ausreisen, aber dazu erst die westdeutsche Vertretung verlassen und einen neuen Ausreiseantrag stellen. Der würde dann, ganz entgegen bisheriger Erfahrungen, im Sinne der Antragsteller bearbeitet. Vogel sichert den Betroffenen Straffreiheit zu. Am 11. Januar verlassen die Ausreisewilligen die Vertretung. Ende Januar sind die meisten bereits im Notaufnahmelager Gießen eingetroffen. Einige erzählen, sie seien in der Ständigen Vertretung „rüde“ behandelt worden. Dazu sagte ein Sprecher der Vertretung: „Wir konnten nicht jeden einzelnen umarmen.“ Weitere sechs Ostdeutsche sind in die Botschaft in Prag geflüchtet. Was aus ihnen wird, bleibt offen. loy

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