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Berlin: Wenn der Vater mit dem Sohne

Will und Jaden Smith stellten ihren Film „Das Streben nach Glück“ vor

Rubik’s Cube? Kein Problem. Zwei Minuten, dann hat Will Smith so einen Zauberwürfel in die gewünschte Ordnung gedreht. Sagt er jedenfalls. Aber er hat lange gebraucht, um dahin zu kommen: „Zwölf Stunden lernen, 48 Stunden üben.“ Noch eine Erfolgsstory, Nebenprodukt der Dreharbeiten zu „Das Streben nach Glück“, in dem der Würfel für den obdachlosen Vater Chris Gardner alias Will „Magic“ Smith zum Schlüssel wird für die Tür zu neuem Job und neuem Glück.

Beneidenswert. Erst weit nach Mitternacht aus London kommend in Schönefeld gelandet und doch taufrisch wie der junge Morgen. Am Vormittag schon bei der Pressekonferenz im Ritz Carlton, mit Regisseur Gabriele Muccino und dem wahren Chris Gardner an seiner Seite, am Nachmittag in der x-ten Interviewrunde und am Abend auf dem roten Teppich im nahen Cinestar noch immer, über den zuvor schon hiesige Größen wie Bond-Bösewicht Clemens Schick, Schauspielerin Kathrin Wrobel und Moderator Kai Pflaume geschritten waren. Dort tauchte endlich auch Jaden auf, sein achtjähriger Sohn, Filmdebütant an Papas Seite, der am Vormittag noch schlief und auch während der Interviewrunde auf die Schnelle nicht aufzutreiben war. Ein Journalist hatte ihm ein Geschenk mitgebracht, das sollte Klein-Jaden am besten selbst entgegennehmen und sich ordentlich bedanken.

Kein neuer Actionfilm also, eine Alltagsstory, Variante des amerikanischen Traums. Und doch eine Heldengeschichte,schließlich ist Chris Gardner, der unermüdlich gegen den sozialen Abstieg kämpfende, schließlich siegende Vater, für Smith ein Held, ja gar „der größte Held, den ich je gespielt habe“, wie er seine Rolle gepriesen hatte . Er ist sich gar nicht sicher, ob er selbst allem so widerstanden und überlebt hätte wie Gardner.

Das Spiel Seite an Seite mit dem Sohn bereitete Papa Smith anfangs Probleme. Er habe den Lehrer spielen wollen, die Trennung von Vater- und Schauspielerrolle sei ihm nicht leicht gefallen. Seine Frau musste ihn ermahnen, das Anleiten des Jungen dem Regisseur zu überlassen. Jaden, der wie alle anderen Kandidaten – ganz ohne „Vaternwirtschaft“ – ein Casting durchlief, würde der Arbeit gewachsen sein, da war sich Smith sicher. Aber er sorgte sich, ob die neuen Einflüsse nicht das Kind überforderten, zumal es emotional tief in der Rolle aufging, nach einer Szene, in der es weinen musste, selbst noch lange schluchzte und dann sagte: „Ich will lieber Komödien spielen.“

„Das Streben nach Glück“ – der Titel stammt von Thomas Jefferson, ein Zitat aus der amerikanischen Verfassung. Ein schwarzer Schauspieler spielt einen schwarzen Obdachlosen, der sein Glück macht, doch das Motto des Films hat einer erdacht, der noch selbst Sklaven besaß – für Will Smith eine wundervolle Ironie. Wie er selbst Glück bestimme? Nicht als reinen Zufall. „Glück, das ist: Eigenes Handeln trifft auf eine Gelegenheit.“

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