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Berlin: Wenn die Liebe in einer Tragödie endet

Immer wieder bringen Männer aus Trennungsangst ihre Partnerin um – manche sogar die ganze Familie

Mordermittler werden immer wieder mit solchen Taten konfrontiert: Ein Mann hat Angst vor der Trennung, verliert die Kontrolle, tötet die Geliebte – und bringt sich anschließend selber um. Einige Fälle aus jüngster Vergangenheit:

November 2004: In der Charlottenstraße in Marzahn entdeckt die Polizei die Leiche des 57-jährigen Hausbesitzers und seiner Ehefrau. Beide sind mit Kabelbindern stranguliert worden. Die Beamten gehen davon aus, dass der Ehemann zunächst seine Frau erdrosselte, dann Feuer legte und sich anschließend das Leben nahm.

März 2005: Ein 31-Jähriger erschießt in seiner Wohnung in Gropiusstadt zuerst seine 23-Jährige Freundin, anschließend den gemeinsamen Hund und dann sich selbst. Nach der Ankündigung seiner Freundin, sich von ihm zu trennen, hatte der 31-Jährige mehrfach angekündigt, sie umzubringen.

Januar 2006: Mit mehreren Messerstichen tötet ein 46-Jähriger in Hamburg seine Ehefrau in der gemeinsamen Wohnung. Anschließend rammt er sich das Messer selbst mehrmals in den Oberkörper. In seinem Abschiedsbrief erklärt er die Tat mit dem Scheidungswunsch seiner Frau.

August 2007: Im Landkreis Oberhavel werden eine 51-Jährige tot und ihr 68-jähriger Lebensgefährte schwerverletzt in der gemeinsamen Wohnung an der Friedhofstraße in Zehdenick aufgefunden. Beide weisen schwere Schnittverletzungen auf. Die Polizei geht von einem Tötungsdelikt und anschließendem versuchten Selbstmord aus.

August 2007: In der Gieselerstraße in Wilmersdorf tötet ein 43-jähriger Mann seine zehn Jahre jüngere Lebensgefährtin mit einem Messer, anschließend nimmt er sich das Leben. Das Paar soll kurz vor der Trennung gestanden haben, Nachbarn berichteten von lautstarken Streitereien.

Februar 2008: Mit mehreren Messerstichen tötet ein 37 Jahre alter Mann in Koblenz seine 42-jährige Freundin und den gemeinsamen Hund.

März 2008: Im bayerischen Dachau ersticht ein 29-jähriger Mann mit einem Küchenmesser zuerst seine 23-jährige Ehefrau und dann den zweieinhalbjährigen Sohn. Anschließend tötet er sich selbst. Der Tat war ein Streit der Eheleute vorausgegangen.

März 2008: Ein 26-jähriger Informatikstudent tötet kurz vor Ostern seine 19-jährige Halbschwester und seine 20 Jahre alte Ex-Freundin. Ihre Leiche wird am Karfreitag im ostbrandenburgischen Neureetz (Märkisch-Oderland) entdeckt: Sie liegt zusammen mit der Leiche des Informatikers in dessen Wagen.

Juni 2008: Im baden-württembergischen Oberderdingen (Kreis Karlsruhe) erdrosselt ein 42-Jähriger seinen Sohn. Anschließend fährt er ins Clubheim des örtlichen Sportvereins und erhängt sich – weil er die Trennung von seiner Frau nicht ertragen konnte, die zwei Monate zuvor mit dem Sohn aus der gemeinsamen Wohnung ausgezogen war.

Juli 2008: In der Wohnung des Opfers im ostfriesischen Leer schlägt ein 32-Jähriger einer 27 Jahre alten Frau mit einer Machete den Kopf ab, zündet ihre Wohnung an und fährt auf der Flucht vor der Polizei offenbar in Selbstmordabsicht frontal in einen Lkw. Im völlig zerstörten Fahrzeug findet die Polizei den Kopf der 27-jährigen Frau. Obwohl die Frau seit Jahren mit einem anderen Mann liiert war, gehen die Ermittler von einem Beziehungsdrama aus.Rita Nikolow

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