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Grün - wird's komischerweise oft ziemlich spät.

© dpa

Wer hat Vorrang in der Stadt?: Fußgängerampeln in Berlin - eine Frechheit!

Fußgänger sind in der Mehrzahl, aber sie haben - anders als Radler und Autofahrer - keine Lobby. Dabei muss sich in dieser Stadt was ändern. Ein Kommentar.

Jetzt ist es raus: Fußgänger sind in der Mehrheit – und nicht die Autofahrer. 31 Prozent der Wege in Berlin werden auf zwei Beinen und nur noch 29,6 Prozent mit etwa 50 bis 500 PS zurückgelegt. In der Verkehrspolitik und der öffentlichen Wahrnehmung spiegelt sich das nicht. Fußgänger haben keine Lobby (anders als die Radler) und kaum Platz. Die Stadt ist jahrzehntelang für Autos optimiert worden.

Fußgängerampeln – selbst vor Schulen –, die erst nach mehr als einer Minute Fußgängern Grün signalisieren, sind eine Frechheit. An vielen Straßen brauchen Passanten zwei Ampelphasen, um über eine Straße zu kommen. Aus Angst vor Autos flüchten viele Radfahrer von der Straße auf den Gehweg – und nehmen dort den Fußgängern ihr kleines Stück Freiraum. Radler auf dem Gehweg sind grässlich.

Und doch strampeln Zehntausende täglich über den Bürgersteig. Manchmal hat das ganz banale Gründe. So wurde am Winterfeldtplatz ein Kopfsteinpflaster verlegt (mit hübschen Mustern!), das für Radler eine Tortur ist. Also radeln 99 Prozent dort auf dem Gehweg.

Die Supermacht des Autos muss gebrochen werden – es nützt allen.  

Lesen Sie mehr im Tagesspiegel: Autofahrer, macht Platz! Berlin ist die Stadt mit dem geringsten Anteil an Autoverkehr und die Zahl sinkt weiter. Erstmals entschieden sich mehr Berliner für den Fußweg als für das Auto. In Zukunft sollen Fußgänger und Radfahrer mehr Platz bekommen.

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