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Berlin: Wettfahrt vor Warnemünde

Beim Speedsailing können Urlauber mit schnellen Segelschiffen übers Wasser jagen

Warnemünde - Bei Tempo 100 hilft nur noch ein fester Stand und ein kräftiger Griff. Der 250 PS starke Motor treibt das Schlauchboot pfeilschnell über die Ostsee. Am Steuer steht der Rostocker Unternehmer Ralf Erik Kudra. Er hat zur Beobachtung einer ungewöhnlichen Wettfahrt vor der Küste von Warnemünde eingeladen: Touristen fahren unter Anleitung einer kleinen Crew auf drei seiner schnellen Segelboote ein Rennen.

Die Regeln für die Wettfahrt gleichen den Abläufen beim „America’s Cup“. Nach dem Start können sich die Besatzungen den Weg abschneiden, kreuz und quer fahren oder einfach nur den Wind für eine flotte Fahrt einfangen. „Die Gäste sind wieder Feuer und Flamme“, sagt Kudra nach einem Blick vom Schlauchboot hinüber zu den Segelschiffen. Dort werden heftig Seile bewegt, Kurbeln gedreht, Kommandos ausgeteilt. „Niemand wird dabei zum Mithelfen gezwungen“, sagt der Chef. „Aber auf so ein Boot kommt man nicht alle Tage, so dass fast jeder der Teilnehmer die Zeit an Bord voll auskosten will.“

Für das rasende Schlauchboot ist das Tempo der großen Segler kein Problem, aber andere Schiffe ohne Motor haben gegen sie auf der ganzen Ostsee keine Chance. „200 Quadratmeter Segelfläche an einem 26 Meter hohen Mast und die Leichtbauweise machen die Boote zum Raser“, schwärmt der 53-Jährige. Bei einem Urlaub in Neuseeland ist er auf die Geschäftsidee gestoßen. Eines seiner Schiffe hält noch immer den Weltrekord in dieser Bootskategorie. Es erreichte vor sechs Jahren 38,98 Knoten, rund 72 Kilometer pro Stunde. Nicht von ungefähr hat der Unternehmer seine Firma mit fünf Angestellten und 50 freien Mitarbeitern „Speedsailing“ genannt.

Im Jahr 2001 ist Kudra mit seinem Unternehmen gestartet. Doch 290 Euro für einen Tagesausflug sind für viele Ostseeurlauber wohl zu viel. Also verdient Kudra sein Geld heute vor allem mit Gruppenveranstaltungen. Firmen würzen damit ihre Tagungen oder erhoffen sich von einem ein- oder mehrtägigen Törn eine bessere Teambildung. Der Personalchef kann sich dann einen Überblick verschaffen – vom Schlauchboot aus. Ste.

Weitere Informationen im Internet:

www.speedsailing.de

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