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Hinweisschild für das Pilotprojekt der Berliner S-Bahn.

© Stefan Jacobs

WhatsApp-Service wird erweitert: Berlins S-Bahn bittet Fahrgäste um schmutzige Nachrichten

Berliner S-Bahnnutzer können Verschmutzungen etwa an Bahnhöfen oder in Zügen per WhatsApp melden. Innerhalb von zwei Stunden will die S-Bahn den Dreck dann beseitigen.

„Uns können Sie die schmutzigsten Dinge anvertrauen“, verkünden Aufkleber seit dem vergangenen Sommer auf Stationen der Ringbahn in Berlin. Sie weisen auf ein Pilotprojekt hin, mit dem die S-Bahn Dreckecken schneller beseitigen will. Mehr als 1000 Mal haben sich Fahrgäste bisher unter der angegebenen Whatsapp-Nummer 0157-92 36 28 36 in der Servicezentrale gemeldet.

Jetzt wird das Projekt dauerhaft etabliert. Und aufs gesamte Netz der S-Bahn ausgedehnt – mit 166 Bahnhöfen und rund 3000 Zugfahrten am Tag. Fahrgäste sollen einfach die Art der Verschmutzung und den genauen Ort melden. Bei dem kann es sich auch um einen Zug handeln; die Wagennummern kleben gut sichtbar sowohl in den Waggons als auch an den Flanken.

Internes Ziel ist nach Angaben der S-Bahn, die Verschmutzungen binnen zwei Stunden zu beseitigen. Tatsächlich gelinge es oft in 30 bis 40 Minuten. Die Fahrgäste erhalten auf Wunsch eine Rückmeldung, wenn der Fall erledigt ist, und können Schulnoten vergeben. Die Servicezentrale soll an sieben Tagen in der Woche von 6 bis 22 Uhr erreichbar sein; 240 Reiniger setzt die S-Bahn ein.

Neun Millionen Euro für Reinigung der Züge

Bundesweit will die Bahn den Service bis Ende März auf 240 Stationen einführen. Allerdings gelten in anderen Bundesländern andere Whatsapp-Nummern. In Berlin wendet die S-Bahn nach eigenen Angaben neun Millionen Euro für die Reinigung ihrer rund 650 Doppelwagen auf sowie eine Million zur Beseitigung von „Komfortschäden“ wie zerkratzten Fensterfolien und beschmiertem Inventar.

Seit einigen Jahren werden die Züge nicht mehr nur an den Endstationen, sondern auch unterwegs vom gröbsten Schmutz befreit. Seitdem sind die Züge insgesamt spürbar sauberer. Die S-Bahn verspricht sich davon sowohl mehr Kundenzufriedenheit als auch eine erhöhte Hemmschwelle, selbst Müll zu hinterlassen.

Die Bahnhöfe werden laut S-Bahn ein- bis zweimal täglich gereinigt, stark frequentierte Stationen auch öfter. Die Reinigungsteams sind an verschiedenen Bahnhöfen stationiert, vorwiegend an den Endstationen und in der City.

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