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Berlin: Wie bei Shakespeare

Eine Stunde mit Brandt

„Er war ein Mann, nehmt alles nur in allem, ich werde nimmer seinesgleichen sehen.“ Ein schönes Schlusswort für ein einstündiges Gespräch über Willy Brandt. Hermann Schreiber , Autor des Buches „Kanzlersturz“, hatte es sich bei Hamlet ausgeliehen, und Matthias Brandt , jüngster Sohn des wegen der GuillaumeAffäre zurückgetretenen Kanzlers, wird es gefreut haben, auch wenn ihn die alte Geschichte weniger an Shakespeare als an Schiller erinnert. Der Econ-Verlag und die Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung hatten in den Goldenen Saal des Rathauses Schöneberg geladen, um das Buch vorzustellen, das Schreiber, als Ex-„Spiegel“-Mann selbst Zeuge des Sturzes, anlässlich des ARD-Films schrieb. Klar, dass zeitweise nicht der Vater, sondern der Sohn im Mittelpunkt stand, Schauspieler von Beruf. „Warum besetzt du den nicht?“, hatte Schreiber den Regisseur Oliver Storz gefragt, dem die Idee gefiel. Auch Brandt stimmte zu, aber wenn schon, dann musste es die Rolle Guillaumes sein. Wie sein Vater das gefunden hätte? „Ich zögere, eine Vermutung zu wagen.“ Wahrscheinlich hätte er es nur knurrend zur Kenntnis genommen, vermutet der Sohn, „aber vielleicht wäre es auch anders gekommen“. ac

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