zum Hauptinhalt

Berlin: Wie die Armee Ex-Soldaten betreut

Zum Fall Sebastian H. will die Bundeswehr keine Stellung nehmen.

Zum Fall Sebastian H. will die Bundeswehr keine Stellung nehmen. Grundsätzlich gelte, dass alle Soldaten, die im Ausland eingesetzt waren, auch nach ihrer Rückkehr intensiv betreut würden, heißt es. Zunächst gibt es die – obligatorische – „Rückkehrerbefragung“. Experten versuchen herauszufinden, ob der Soldat Anzeichen einer sogenannten „posttraumatischen Belastungsstörung“ (PTBS) zeigt. Bei Auffälligkeiten (Albträume, Schlaflosigkeit, Unruhe, Schweißausbrüche) wird medizinische und psychologische Hilfe angeboten.

Zudem gibt es ein ebenfalls obligatorisches, zwei- bis dreitägiges „Einsatznachbereitungsseminar“. Dort haben die Soldaten – fernab der Kaserne, in Zivil – die Gelegenheit, in größeren Gruppen und ohne Vorgesetzte über ihre Erfahrungen zu sprechen. Meist würden die Verwundung oder der Tod von Kameraden und das Elend der Bevölkerung in Ländern wie Somalia oder Afghanistan als belastend empfunden, sagt Flottillenarzt Rico Deterding aus dem Bundesverteidigungsministerium. Bei der Bundeswehr litten durch diese intensive Nachbereitung nur wenige Soldaten an PTBS.

Nach Dienstende bekommen alle Soldaten, die im Ausland waren, ein schriftliches Hilfsangebot. Wenn die Krankheit durch den Einsatz ausgelöst wurde, ist die Behandlung auch nach Dienstende gratis. Das Verteidigungsministerium räumte aber ein, dass PTBS häufig erst mit größerer zeitlicher Verzögerung auftritt und die Ursache deshalb schwer bestimmbar sei. Aus sozialen Gründen wurden die Auslandseinsätze von sechs Monaten auf vier Monate verkürzt. Ha

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false