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Berlin: Wie die Geschäftsleute in Spandau vom Aufschwung träumen

Mit einem Aktionsprogramm will die Interessengemeinschaft Wilhelmstadt dem Stadtteil Aufschwung verschaffen. Doch die Behörden machen den Geschäftsleuten weiter das Leben schwer.

Mit einem Aktionsprogramm will die Interessengemeinschaft Wilhelmstadt dem Stadtteil Aufschwung verschaffen. Doch die Behörden machen den Geschäftsleuten weiter das Leben schwer. Während die Ladenbesitzer bereits die Busspuren in der Klosterstraße als umsatzschädigend betrachten, plant der Senat eine Erweiterung auf die Pichelsdorfer Straße. Hohe Gebühren und umständliche Genehmigungswege zwangen eine Pächterin, eine geplante Straßenaktion abzusagen. Und die Straßenverkehrsbehörde hat an der Heerstraße geplante Hinweisschilder auf die Wilhelmstadt abgelehnt, weil diese kein offizieller Ortsteil ist.

"Wenn es eine Rangfolge der Schwachsinnigkeit gibt, steht die Busspur in der Pichelsdorfer Straße ganz oben", sagte Baustadtrat Carsten-Michael Röding (CDU). Sie sei "katastrophal" für die Wilhelmstadt. Bei den Gebühren könne nur eine größere Eigenständigkeit der Bezirke helfen, bisher sei man an die Vorgaben des Senats gebunden.

Der IG Wilhelmstadt-Vorsitzende Ingo Schlechtweg überreichte Röding eine Liste mit Vorschlägen, die eine Umfrage unter den Geschäftsleuten ergab. Dort steht die Anbindung an das neben dem Fernbahnhof entstehende Einkaufszentrum SpandauArcaden im Vordergrund. Von Fußgängertunnel oder -brücke am Brunsbütteler Damm über eine Seilbahn bis zur wenig realistischen Verlängerung der U-Bahn vom Rathaus zum Metzer Platz reicht hier die Wunschliste. Weitere Forderungen sind eine kostenlose Parkscheibenregelung im gesamten Einkaufsgebiet, eine freundlichere Gestaltung der Geschäftsstraßen und eine gebührenfreie Busanbindung ans Rathaus und nach Falkensee.

Um das triste Bild der rund 40 leerstehenden Geschäfte zu mildern, sollen deren Schaufenster mit Genehmigung der Hauseigentümer künstlerisch gestaltet werden. Ein Anfang wurde in einer ehemaligen Pizzeria zusammen mit der Malerin Cornelia "Cinni" Jäger gemacht. Auch ganze Wohn- und Geschäftshäuser möchte man durch großflächige Malerei verschönern.

Ebenfalls vorgestellt wurde gestern das Konzept für einen Gewerbepark am Nordrand des bisherigen Südhafengeländes. Der "Nautic-Parc" ist eine Projektstudie der Berliner Immobilienakademie. Investoren für das heute der Behala und der Firma Alba gehörende Areal gibt es allerdings noch nicht.

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