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Berlin: Wie gut sprichst du?

Streit um Lerntagebücher soll gelöst werden.

Die Weitergabe der Sprachlerntagebücher von der Kita an die Schule soll neu geregelt werden. Darauf haben sich Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) und der Datenschutzbeauftragte Alexander Dix geeinigt. Ziel sei es, mehr Verbindlichkeit bei dem Verfahren zu erreichen, damit sich die Lehrer möglichst gut auf die Erstklässler vorbereiten können, teilte die Bildungsverwaltung mit.

Noch ist unklar, wie die höhere Verbindlichkeit hergestellt werden kann, denn es bleibt dabei, dass ohne Einwilligung der Eltern nichts geht. „Da der Kitabesuch freiwillig ist, kann man die Eltern nicht dazu zwingen, dem Führen des Sprachlerntagebuchs zuzustimmen“, erläuterte Dix. Daraus folge, dass die Kita weder das Lerntagebuch noch eine zusammenfassende Lerndokumentation ohne Einwilligung weitergeben dürfe.

In diesem Rahmen sehen Dix und Scheeres aber einen Spielraum. Sie diskutieren, ob es nicht reicht, wenn die Eltern eine Widerspruchsfrist bekommen. Wenn sie diese nicht nutzen, würde die Lerndokumentation weitergegeben. Bisher ist es so, dass die Eltern ausdrücklich einwilligen müssen. Voraussetzung ist aber für Dix, dass die Eltern schon zu Beginn der Kitazeit darauf hingewiesen und zum Ende der Kitazeit erneut an die Widerspruchsmöglichkeit erinnert werden.

Hintergrund ist der schlechte Sprachstand bei jedem sechsten Erstklässler – oft nach langem Kitabesuch. Fachleute und Eltern beklagen, dass viele Kitas die Tagebücher wegen der Unverbindlichkeit der jetzigen Regelung nicht gewissenhaft führen. Scheeres will dies seit einem halben Jahr ändern, doch führten „Terminschwierigkeiten“ auf beiden Seiten dazu, dass sich das Gespräch verzögerte. CDU-Bildungsfachmann Stefan Schlede nannte es ein „absolutes Unding“, dass noch keine rechtsverbindliche Lösung des Problems gefunden wurde. Seine Fraktion plant dazu einen Antrag. sve

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