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Berlin: Wie man das Risiko eines Infarkts verringern kann

Wenn der Herzinfarkt erst da ist, ist es für viele schon zu spät. Jeden Tag erleiden in der Bundesrepublik mehr als 700 Menschen einen Herzinfarkt, und jeder zweite von ihnen stirbt innerhalb eines Monats an den Folgen.

Wenn der Herzinfarkt erst da ist, ist es für viele schon zu spät. Jeden Tag erleiden in der Bundesrepublik mehr als 700 Menschen einen Herzinfarkt, und jeder zweite von ihnen stirbt innerhalb eines Monats an den Folgen. Unter dem Motto "Schach dem Herzinfarkt" stehen in der nächsten Woche eine Reihe von Vorträgen, Kursen und anderen Veranstaltungen der Deutschen Herzstiftung, bei denen es vor allem darum geht, die eigenen Risikofaktoren für einen Herzinfarkt kennen zu lernen und zu verringern. In Apotheken informiert ein Faltblatt mit einem "Herztest" über das persönliche Risiko.

Der Herzinfarkt entsteht, wenn ein Blutgerinnsel ein Herzkranzgefäß verstopft. Meist ist das Blutgefäß bereits verfettet, verkalkt und stark verengt. Durch den Infarkt kann ein Teil des Herzmuskels nicht mehr mit Blut versorgt werden und stirbt ab. Es kann zu Störungen des Herzrhythmus, Pumpschwäche und erneuten Infarkten kommen. Faktoren, die eine Gefäßverkalkung begünstigen, sind Rauchen, hoher Blutdruck und erhöhte Blutfette, aber auch Bewegungsmangel, Zuckerkrankheit und Stress sind ungünstig.

"Warten Sie nicht auf das Medikament, das Ihr persönliches Infarkt-Risiko ausschaltet - Sie selbst können für sich tun, was kein Medikament erreichen kann", riet Helmut Gohlke vom Herz-Zentrum Bad Krozingen aus Anlass der "Herzwoche" im Rathaus. Mit sechs Maßnahmen kann man nach Angaben der Herzstiftung das Infarktrisiko "auf einen Bruchteil reduzieren": Nichtrauchen, Normalisierung des Körpergewichts, abwechslungsreiches und fettreduziertes Essen, das sich an der Mittelmeerküche orientiert (viel Gemüse und Salat, eher Fisch als Fleisch), regelmäßige Blutdruck-Kontrolle, zwei Mal etwa eine halbe Stunde Sport in der Woche und schließlich der richtige Umgang mit Stress und die Pflege von Freundschaften.

Unterschätzt wird die Infarktgefahr von Frauen, sagte Christa Gohlke-Bärwolf vom Herz-Zentrum Bad Krozingen. Sie kommen etwa eine Stunde später ins Krankenhaus als Männer, weil sie sich später dazu entschließen, einen Rettungswagen anzurufen. Frauen bekommen einen Infarkt durchschnittlich zehn Jahre später als Männer. Allerdings nehmen Herzinfarkte bei Frauen unter 50 zu, weil immer mehr rauchen. Das typische Infarktzeichen ist auch bei Frauen ein starker, einengender Brustschmerz, der in beide Arme "ausstrahlen" kann. Häufiger als bei Männern sind aber Schmerzen im Oberbauch, Übelkeit, Erbrechen und Atemnot.

Das Klinikum Benjamin Franklin in Steglitz veranstaltet am 31. Oktober einen Tag der offenen Tür von 14 bis 18 Uhr. Weitere Veranstaltungen in Berlin unter Telefon 341 97 99. Die Broschüre "Schach dem Herzinfarkt" kann gegen 4 Mark 40 in Briefmarken bei der Deutschen Herzstiftung, Vogtstraße 50, 60332 Frankfurt am Main, bestellt werden. Informationen im Internet unter www.herzstiftung.de .

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