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Berlin: Wie man ein Hochhaus kleinkriegt

An der Frankfurter Allee wird Stock um Stock ein Plattenbau abgerissen

Ein Hochhaus schrumpft: Seit dem gestrigen Donnerstag wird der 18-geschossige Plattenbau an der Frankfurter Allee 135 durchschnittlich alle fünf Tage ein Stockwerk kleiner. „60 Platten demontieren wir täglich“, sagt Bauleiter Gerd Clasen, dessen Abrissfirma das Gebäude im Auftrag der Ost-Berliner Wohnungsbaugesellschaft HOWOGE zerlegt. Bis Ende Mai wird das Wohnhaus gegenüber dem Ring-Center ganz verschwunden sein. Solange transportiert ein 75 Meter hoher Spezialkran eine Platte nach der anderen von der Spitze des Gebäudes auf den Boden, wo die Bauteile von einem Bagger zerkleinert werden.

„Zuletzt war es für uns immer schwieriger, Mieter für die insgesamt 136 Wohnungen zu finden. Ein Grund dafür ist, dass das Haus an einer viel befahrenen Kreuzung lag“, erklärt HOWOGE-Sprecherin Angela Reule. „Deshalb haben wir uns gegen eine Sanierung und für den Rückbau entschieden.“ Dieser kostet über eine Million Euro. Den Großteil davon finanziert die Wohnungsbaugesellschaft aus Eigenmitteln. 50000 Euro kommen aus dem Programm „Stadtumbau Ost“. Zunächst wird auf dem 4,8 Hektar großen Gelände eine Grünfläche mit Wegen entstehen. Langfristig soll neu gebaut werden. Es gibt Planungen für ein „Lichtenberger Rathausdreieck“. „Das ist aber eher eine Vision. Zurzeit sind wir auf der Suche nach Investoren“, sagt Angela Reule von der HOWOGE.

Die Abrissgenehmigung für das Hochhaus erteilte das Bezirksamt Lichtenberg schon im September 2002. Im Dezember 2003 begannen die Entkernungsarbeiten. Die jetzt abgerissenen Platten werden zerkleinert, verschifft – und andernorts als Baumaterial für neue Straßen genutzt. „Eine Sprengung war nicht möglich“, sagt Bauleiter Clasen: „Die Erschütterungen für die angrenzende U-Bahnlinie 5 wären zu groß gewesen.“

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