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Berlin: Wieder drohen Verluste

Gesundheitsreform belastet Vivantes und Charité

Der landeseigene Klinikkonzern Vivantes fürchtet, durch die geplante Gesundheitsreform, die Mehrwertsteuererhöhung und den Tarifstreit mit den Ärzten wieder ins Minus zu rutschen. Allein der in den Eckpunkten der Gesundheitsreform festgeschriebene Rabatt der Krankenhäuser von einem Prozent des Budgets würde Vivantes jährlich 6,4 Millionen Euro kosten, sagte der Konzernchef Holger Strehlau-Schwoll am Montagabend auf einer Veranstaltung des Vereins Berliner Kaufleute und Industrieller. „Diese Absenkung würde unseren Gewinn komplett verschlingen.“ Im vergangenen Jahr erwirtschaftete Vivantes einen Überschuss von 6,1 Millionen Euro.

Durch den Streit um höhere Tarife für Ärzte in kommunalen Kliniken droht ebenfalls eine Belastung. „Das aktuelle Angebot der Arbeitgeberseite würde uns jährlich sieben Millionen Euro kosten“, sagte Strehlau-Schwoll. Und schließlich birgt auch die dreiprozentige Erhöhung der Mehrwertsteuer 2007 enorme Risiken. „Pro Prozentpunkt Erhöhung sind das 1,8 Millionen Euro mehr im Jahr.“

Auch die Charité, die zur harten Sanierung gezwungen ist, erwartet Mehrkosten von rund sieben Millionen Euro durch die Mehrwertsteuererhöhung. Die einprozentige Budgetkürzung würde das Klinikum mit 4,4 Millionen Euro belasten. Und durch die im April ausgehandelte Tariferhöhung für Ärzte muss die Charité acht Millionen Euro mehr ausgeben. 2005 machte das Universitätsklinikum gerade mal 1,8 Millionen Euro Gewinn. I.B.

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