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Berlin: Wieso Frauen länger leben als Männer

Marc Luy, 34, ist Demograph an der Uni Rostock. Seine Forschungen zum Lebensalter macht er in Klöstern.

Marc Luy, 34, ist Demograph an der Uni Rostock. Seine Forschungen zum Lebensalter macht er in Klöstern.

Warum erforschen Sie die Sterblichkeit gerade an Mönchen und Nonnen?

Im Kloster leben Männer und Frauen unter nahezu identischen Bedingungen. Nicht-biologische Unterschiedsfaktoren wie Beruf, Ernährung, Zigaretten- und Alkoholkonsum sind ausgeschaltet. Deshalb kann man dort herausfinden, ob es biologische Faktoren sind, die Frauen länger leben lassen als Männer.

Und? Sterben auch in Klöstern die Männer früher als die Frauen?

Ja. Aber: nur ein bis zwei Jahre früher. Im normalen Alltag sind es sechs. Frauen werden in Deutschland durchschnittlich 82, Männer 76. Nonnen leben genauso lange. Aber Mönche leben mehr als vier Jahre länger als Männer jenseits des Klosters. Deshalb ergab die Studie: Es sind vor allem nicht-biologische Faktoren, die die Lebenserwartung der Männer verkürzen.

Leben denn Männer im Alltagsleben ungesünder als Frauen oder Mönche?

Viele Studien deuten darauf hin, dass der höhere Zigaretten- und Alkoholkonsum und der berufliche Stress bei Männern die Wahrscheinlichkeit vor allem für Herz-Kreislauferkrankungen begünstigt.

Frauen rauchen und arbeiten auch.

Im gleichen Maße wie die Männer aber erst seit der Generation der heute 30-, 40-Jährigen. Zum Lebensende dieser Generation wird sich statistisch vermutlich auch zeigen, dass sie ähnlich lange oder kurz leben wie die Männer.

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