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Berlin: Wilmersdorf: Wippen mussten in die Werkstatt

Auf fast allen Spielplätzen in Wilmersdorf fehlt derzeit ein Teil der Spielgeräte. Elternproteste führten jetzt zu einer SPD-Anfrage in der Bezirksverordnetenversammlung.

Auf fast allen Spielplätzen in Wilmersdorf fehlt derzeit ein Teil der Spielgeräte. Elternproteste führten jetzt zu einer SPD-Anfrage in der Bezirksverordnetenversammlung. CDU-Baustadtrat Alexander Straßmeir antwortete, TÜV-Prüfer hätten zwischen März und April "gravierende technische Mängel" entdeckt. Deshalb habe man die Geräte gesperrt oder zur Reparatur in den bezirkseigenen Werkhof gebracht. Auf sechs Spielplätzen, darunter am Ludwig-Barnay-Platz und Rüdesheimer Platz, würden Sperrungen im Juni aufgehoben.

Für längere Zeit könnten "auf jedem Spielplatz ein bis zwei Geräte fehlen", kündigt Straßmeir an. "Das ist die Folge der Einsparungen." Die meisten Klettergerüste und anderen Geräte seien acht bis zehn Jahre alt. Die BVV habe den Rotstift im Bauressort besonders stark angesetzt. Nun müsse über eine Etatumverteilung diskutiert werden. Um welche Summen es geht, konnte der Stadtrat nicht sagen. In Charlottenburg stehen Spielplatzkontrollen erst noch bevor.

Eine falsche Prioritätensetzung sieht der jugendpolitische Sprecher der Grünen-Fraktion, Peter Ottenberg. Für die Spielgeräte sei seit zwei bis drei Jahren "nichts oder zu wenig" ausgegeben worden. Der Stadtrat und die Wilmersdorfer CDU-Mehrheit hätten aber Millionen in eine verzichtbare Umgestaltung des Hohenzollernplatzes, den Ausbau der Kommunalen Galerie und das Volkshochschulhaus fließen lassen. "Straßmeir vergießt jetzt Krokodilstränen."

Komplett gesperrt ist seit Mitte April der Spielplatz am Nikolsburger Platz. Die Wasserbetriebe bauen nebenan eine Klärgrube und nutzen dazu vorübergehend den Spielplatz. Das Unternehmen will diesen aber anschließend erneuern und ein zusätzliches Kleinspielfeld finanzieren. Eine Spielplatzhälfte soll im Juni wieder zugänglich sein.

Auch andere Bezirke ersetzen defekte Spielgeräte nicht immer. Spandau hat jetzt aber "einen politischen Schwerpunkt gesetzt", wie Baustadtrat Carsten-Michael Röding (CDU) sagt. Die BVV stimmte der ersten Stufe eines Spielplatz-Sonderprogrammes zu. Für dieses Jahr stehen 475 000 Mark bereit. Den Gesamtbedarf schätzt Röding auf drei Millionen Mark. Zwei modernisierte Spielplätze - am Kolk und in der Teltower Straße - werden morgen wiedereröffnet.

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